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Legoland Günzburg - Tag 2

Warten als Geschäftsmodell – dieses Konstrukt sollte uns am zweiten Tag unseres Legoland-Besuches begleiten. Naturgemäß entstehen Wartezeiten in Freizeitparks wie dem Legoland, wenn bestimmte Fahrgeschäfte beliebt sind und der Andrang groß ist. Hinweistafeln informieren die Besucher über Wartezeiten, die an besonders beliebten Fahrgeschäften wie dem Flying Ninjago oder der Drachenachterbahn bis zu einer dreiviertel Stunde betragen können.

Da ich selbst eine Merlin-Premium-Jahreskarte besaß, machte es Sinn, uns einen sogenannten Express-Pass zuzulegen. Das Handling des Express-Passes geschah über ein handflächengroßes Gerät,

womit wir ausgewählte Fahrgeschäfte vorher reservieren konnten und nach einer bestimmten Wartezeit an einem Express-Eingang sofort besuchen konnten, ohne anstehen zu müssen. Die Wartezeit konnten wir so anderweitig überbrücken. Wir bummelten in den Shops, in den Restaurants studierten wir Speisekarten, wir schlenderten im Miniland herum, in der Lego-Fabrik kaufte ich mir einen Schlüsselanhänger.

Für mich selbst war der Express-Pass kostenlos, als Schwerbehinderter konnte mein Schwager mit einer Begleitperson ebenso an den Express-Eingang. Da wir zu viert waren, musste eine übrig bleibende Person ohne Merlin-Premium-Jahreskarte 18 Euro für den Express-Pass zahlen. Das Gerät, in dem wir die Fahrgeschäfte reservieren konnten, war so ziemlich idiotensicher. Ein Drop-Down-Menü zeigte die verfügbaren Attraktionen mit der reservierbaren Uhrzeit an. Bestätigen mit O.K., und wir hatten reserviert. Da für meinen Schwager und mich die waghalsigen Fahrgeschäfte nicht in Frage kamen, tobten sich unsere Tochter und unser Sohn fleißig auf der Drachenachterbahn, dem Lego Racer und dem Flying Ninjago aus. Derweil versuchten mein Schwager und ich, auf einer schattigen Parkbank der Hitze zu entkommen. Dabei waren die Plätze im Schatten des Raupenritts eher unangenehm, wegen eines zwergenhaften Wesens, das sich an einer Querstange über einem Holzbalken fest klammerte. Alle paar Minuten rief die Gestalt voller Inbrunst: „Nein, nicht schon wieder !“. Kurz darauf, drehte sich die Querstange um und er beschwichtigte: „Das war doch gar nicht so schlimm … „ Mit dem Ruf, der verhallte und periodisch neu auflebte, nervte die mannshohe Zwergengestalt.

Die meiste Zeit verbrachten wir dennoch zu viert zusammen. Die Fahrt auf der Wildwasserbahn war eine angenehme Erfrischung bei den sommerheißen Temperaturen. Die Safaritour hatte nichts von ihrer Faszination verloren, die Tierwelt Afrikas mit Affen, Löwen, Schlangen, Flamingos, Nashörnern, Elefanten in einer sauberen Kleinarbeit aus Lego-Steinen gebaut zu bestaunen. Als Starwars-Fans bewunderten wir, wie Joda, Darth Vader oder Flotten von Raumschiffen aus Lego-Steinen zusammen gebaut waren.

Eingang, Gerät für den Express-Pass, Drachenjagd (oben),

Piraten, im Land der Pharaonen, Amsterdam (darunter),

Flying Ninjago, Safaritour, Drachenachterbahn (darunter),

Millenium Falcon, Piratenschlacht, Wasserbahn (unten)

Im Ninjago fand ich nicht den Dreh heraus, wie man mit der Hand den Luftzug auf die zu treffenden Ninjago-Figuren lenken sollte. Einzelne Figuren traft der Luftschwall, andere wiederum nicht, und ich konnte nicht ergründen, warum. Als zu Ende der Fahrt die erzielten Punkte angezeigt wurden, war unser Sohn klarer Sieger. Die digitale Anzeige im Frontbereich des Wagens zeigte 140.000 Punkte an, während meine 8.200 Punkte abgeschlagen hinter ihm lagen.

Um den Überblick über die Gesamtheit der Attraktionen nicht zu verlieren, beförderte uns der Aussichtsturm in die Höhe, oder die Lego-Eisenbahn tuckerte mit uns durch den Park. Kritische Töne drangen im Sealife-Center durch. Aus der griechischen Mythologie als versunkene Stadt Atlantis simuliert, ließen wir hinter Panoramafenstern und unter Glastunneln die Meerestier- und pflanzenwelt an uns vorbei gleiten. Am Ende des Rundgangs fand Greenpeace, das sämtliche Sealife-Center in Deutschland mit gestaltete, eine Gelegenheit zu Mahnung und Kritik. Ölfässer stapelten sich aufeinander. Greenpeace zählte auf, wie elend welche Meerestierarten durch eine Ölpest zugrunde gegangen waren. Am anderen Ende des Legolandes beäugten wir auf eine andere Art kritisch den Powerbuilder. Wie der Mensch angeschnallt und festgezurrt in das Räderwerk eines Industrieroboters eingespannt war, das erinnerte mich an den Film „Modern Times“ von Charlie Chaplin. Die Beherrschung des Menschen durch die Maschine, die sonst kritisch zu sehen war, wechselte hier in eine spielerische Variante, schwerelos in die Luft gehoben zu werden und durcheinander gewirbelt zu werden.

Wir genossen Momente des Spaßes, die bei der brütenden Hitze in der Piratenschlacht besonders intensiv waren. Bevor wir in die Piratenboote einsteigen, hatte unser Sohn Kontakt aufgenommen mit dem Einweiser, der ihm das Geheimnis verriet, dass die dritte Kanone ein Stück höher aufsetzte. Der Wasserstrahl reichte somit weiter, und unser Sohn nutzte dies aus, indem er die bei der Fahrt gegenüber liegenden Piratenboote mit einem noch größeren Schwall von Wasser bespritzen konnte. Wie in den Vorjahren, waren wir alle klatschnass bis auf die Knochen. Das tat unheimlich gut in der Hitze. Die Schlitzohrigkeit unseres Sohnes bekam ich auch bei der Hafenrundfahrt zu spüren. Die Rundfahrt, dessen schläfriges Tempo so ziemlich im Gegensatz stand zu der Piratenbahn, ermöglichte eine freie Fahrt innerhalb der Leitplanken, die grob den Fahrtweg umrissen. Uns, meinem Schwager und ich, voraus fahrend, mutierte das Boot, in dem Sohn plus Tochter saßen, zum Geisterfahrer. Unser Sohn lauerte mir auf, lächelte mich an, freute sich über den Unsinn, dass er mich zwang auszuweichen, und rückte dann wieder ab.

Nachdem wir einen ganzen Tag auf den Beinen gewesen waren und als die Schließungszeit des Freizeitparks nahte, beschlossen wir, im Legoland zu Abend zu essen, um noch etwas von der Parkatmosphäre mitzubekommen. Im Schnitzeldepot, mit dem Blick auf die Wildwasserbahn, aßen wir Schnitzel mit Fritten. Ziemlich punktgenau um 20 Uhr, als der Park schloss, verließen wir diesen. Wir freuten uns auf den nächsten halben Tag, den wir noch im Legoland verbleiben durften.

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