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Tagebuch Oktober 2020

1. Oktober 2020


Es gibt sie, solche Fotomotive, die sich in gewissen Zyklen wiederholen. Vor zwei Jahren bin ich das erste Mal mit dem Zug nach Koblenz gefahren, um mir die Stadt anzusehen. Das war genau am 1. Oktober. Im letzten Jahr war es ziemlich genau derselbe Tag. Es war vor zwei Jahren, als ich ganz ähnliche Fotos wie heute gemacht hatte. Vor zwei Jahren waren es Dunstschwaden und Nebel über dem Rhein, welche die Sonne ähnlich eindrucksvoll in Szene gesetzt hatten. Auf der Bahnfahrt liebe ich geradezu diesen Abschnitt zwischen Oberwinter und Remagen. Die Sonne rückt sich genau ins Bild über den geraden Flussverlauf des Rheins. Diesmal verschwimmt sie nicht zwischen den Dunstschwaden. Nunmehr hat sich die sich spiegelnde Sonnenscheibe glatt angeschmiegt an die Wasseroberfläche des Rheins, der Klecks der Sonne verdichtet sich und formt einen festen Ankerpunkt auf dem Rhein. Pure Romantik formiert sich während der Bahnfahrt. Diese treibt mich voran, die Gedanken heben ab auf anders geartete Sphären. Der Rhein inspiriert mich, fernab von jeglichem Denken in Produktivität, Einbindung in betriebliche Prozesse oder was in Euro im Endeffekt dabei heraus kommt.

2. Oktober 2020


Man könnte meinen, es sei ein Exportschlager. Historisch waren die Zeiten vor 31 Jahren, als die Berliner Mauer fiel. Was niemand für denkbar und möglich gehalten hatte, wurde zu einem Ereignis, das in die Weltgeschichte einging. Was das deutsche Volk nach jenen denkwürdigen Tagen im November 1989 vollbracht hatte, die Mauer niederzureißen, das war fortan als Mahnmal nachgefragt wie nie. Die Mauer wurde abgebaut, und die Wandteile zirkulierten um die ganze Welt. Wie Geschichte geschrieben wurde, das stellen Städte in aller Herren Länder an exponierten Plätzen gerne aus. Eine kleine Auswahl: mit Mauerresten zieren sich zum Beispiel Städte wie Las Vegas, Djakarta, Seoul, London oder Paris. Wie die Berliner Mauer Geschichte geschrieben hatte, darum reißen sich sogar Promis und Sternchen. So hatte Bill Kaulitz seiner Braut Heidi Klum zur Hochzeit ein Stück der Berliner Mauer geschenkt. Der Erwerb der Mauerstücke durch die Stadt Koblenz ist hingegen weniger außergewöhnlich. Exponiert und herausgehoben ist allerdings diejenige Stelle, wo die drei Mauerstücke der Berliner Mauer aufgestellt sind. Sie stehen nämlich in direkter Nähe des Kaiser-Wilhelm-Denkmals am Deutschen Eck, wo die deutsche Einheit völlig unterschiedliche Sinnzusammenhänge verkörpert. Während der deutsche Kaiser auf dem Pferd hoch oben seinen Hurra-Patriotismus verkündet, gedenken die drei Mauerstücke an die Opfer des 17. Juni 1953, an die Mauertoten und an das ostdeutsche Volk, das die friedliche Revolution 1989 ermöglicht hat. Aber nicht nur Koblenz zeigt im Rheinland seine Mauerstücke. Wer hätte etwa gedacht, dass in unserem direkten Umfeld in Bonn an fünf Orten die Exportschlager von Mauerstücken zu sehen sind ?

3. Oktober 2020


Der Tag der deutschen Einheit verlief gewissermaßen planlos, weil wir uns wegen der am Feiertag geschlossenen Geschäfte nicht am Einkaufen orientieren konnten. Zudem hing in der Luft, dass womöglich mein Bruder und meine Mutter aufkreuzen konnten, was meiner Frau überhaupt nicht Recht gewesen wäre, weil wie so oft totales Chaos herrschte. Mit Bruder oder Mutter zu telefonieren, vermied ich, und nach dem Mittagessen studierten wir das Fernsehprogramm am Tag der deutschen Einheit. Wir vermissten Filme, die sich mit der BRD und der DDR befassten. Wir hätten etwa an den Film „Goodbye Lenin“ gedacht, in dem Psychologie der DDR-Regimetreuen Mentalität nach dem Aufwachen der Hauptfigur aus dem Koma verarbeitet wurde. Allzu viele gute Filme über das deutsch-deutsche Zusammenwachsen fielen uns nicht ein. Mit einer Ausnahme: die Frau vom Checkpoint Charlie mit Veronica Ferres. Ich suchte den Zweiteiler auf Youtube und wurde fündig. Ein toller Film und ein wahnsinnig bewegende Geschichte, die in Teilen wahr war, während andere Geschehnisse hinzu erfunden worden waren. Wir verplemperten einen großen Teil des Nachmittags, indem wir uns von all der Spannung in den beiden Teilen vor dem Fernseher fesseln ließen. So schafften wir an diesem samstäglichen Feiertag wenig. Abends aßen wir Bologneser-Auflauf von Maggi Fix, und zuvor hatte ich unseren Getränkeraum im Keller aufgeräumt und sauber gemacht.

4. Oktober 2020


Gestern, auf der Rückfahrt vom Café Alexandra in Niederkassel nach Hause, hielten wir inne, als sich ein Regenbogen aufbauschte in der dunklen Wolke am Horizont der Wahner Heide. Indes orientierten wir uns in die umgekehrte Richtung, abgewandt vom glamourösen Farbspektrum des Regenbogens. Der Regen tröpfelte in dünnen Fäden, der Himmel war aufgerissen, die Sonne biss sich durch die Wolken durch, dessen dunkle Fetzen sich allmählich lichteten. Um den Wechsel vom Dunklen zum Licht aufzunehmen, bogen wir mit unserem VW Golf ab auf die Panzerstraße zum Rhein hin. Die Panzerstraße, die einst als NATO-Rampe konzipiert wurde, fängt Stimmungen auf dem Rhein ein wie kaum eine andere Stelle. Noch vor dem Wandel zur petrochemischen Industrie stehend, beeindruckte der sich ankündigende Sonnenuntergang. All die Strenge der Industrielandschaft und all die Romantik des Rheins, wovon die Romantiker des 19. Jahrhunderts geschwärmt hatten, vereinigten sich miteinander. Der Anblick der sich im Rhein spiegelnden Sonne war wunderschön und hatte eine solche Kraft, welche niemand hätte bändigen können.

5. Oktober 2020


Es gibt solche Dinge, an die klammert sich der Mensch, weil sie mit ihm eins geworden sind. Das ist nicht nur die Familie oder das Zuhause, sondern auch die schönen Momente, die man sich tagsüber so gönnt. All die verheerenden Nachrichten oder Kriege auf der Welt können nicht schockieren, wenn ich in einem gemütlichen Café vor einer dampfenden Tasse Kaffee sitze. „As long as there is coffee there ist hope“, aus solch einem geistreichen Spruch schöpfe ich eine innere Ruhe, die die Wohnzimmeratmosphäre dieses Cafés mittendrin in Bonn-Beuel ausstrahlt. Das Mobiliar in Mayras Wohnzimmercafé führt mitten hinein in die gute Stube eines Wohnzimmers, wo Sofa, Sessel und Couch beieinander stehen. Der Besucher kann sich auf einer Tischplatte ausbreiten, die zu einer Nähmaschine gehört. Schwer hängt die Balkendecke herab, und die Blümchentapete ergänzt den Retro-Stil der geschwungenen Formen von Stühlen oder Schränken. Aus dem Holzfußboden springen gediegene, dunkle und abgewetzte Stellen heraus, und die schönen Momente sind eingepackt in Glücksgefühle, als sich zwei junge und hübsche Frauen über eine bevorstehende Hochzeit in Lissabon unterhalten. Meine eigene Freude über den Augenblick ist mindestens genauso groß wie die Vorfreude der beiden Frauen auf die Hochzeit in Lissabon.

6. Oktober 2020


Fotoshooting für unsere Inline-Skaters. Aus dem Alter, Inline-Skater zu fahren, sind unsere Kinder längst heraus gewachsen, so dass die Inline-Skater zu all demjenigen Hausrat gehört, der ungenutzt bei uns im Haus herum steht. Drei Kinder, vier Paare Inline-Skaters. Besonders krass ist das Missverhältnis, wie schnell wir die Inline-Skater gekauft hatten und wie wenig sie genutzt worden sind, bei unserer kleinen Tochter. Drei, vielleicht viermal hatte sie diese ausgetestet, was auch damit zusammenhing, dass meine Frau keine Zeit hatte, mit ihr zu üben. Wegen meines unzureichenden Gleichgewichtsgefühls bin ich selbst nicht in der Lage, Inline-Skater zu fahren. Als ich unsere Tochter beim Üben unterstützt hatte, waren es mehr verzweifelte Versuche, sich auf den Beinen zu halten. Wenn ich sie einmal losließ, waren die Momente kurz bis sehr kurz, dass sie aus eigenem Antrieb fuhr, bis sie sich wieder an mir klammerte. Die drei bis viermal, dass sie Inline-Skater übte, war ich froh, dass die Verzweiflungsaktion vorbei war. Zur Entschuldigung muss ich dem hinzufügen, dass unsere großen Kinder durchaus viel mit den Inline-katern gefahren sind, dass sie sicher gefahren sind und auch geübt waren. Nun wollen wir die vier Paar über Ebay-Kleinanzeigen verkaufen. Wir sind gespannt, wie hoch – oder wie niedrig – das Interesse sein wird.

7. Oktober 2020


Unsere Freude über die Fälligkeitsmitteilung des Notars beherrschte so sehr unsere Gefühlswelten, dass wir wichtige Ereignisse unserer Tochter vergaßen. Diese Fälligkeitsmitteilung stand am Ende einer ganz langen Kette von Voraussetzungen, die uns eine Unmasse an Geduld und Durchhaltevermögen abverlangt hatte. Was üblicherweise unkompliziert erscheinen sollte – bei Vorliegen von Handwerkerrechnungen Gelder aus einem Hypothekendarlehen ausgezahlt zu bekommen, artete in unserem Fall zu einem Brachialakt aus. Von Anbeginn spielte unsere Sparda Bank mit, in unserem Fall hingegen waren der Vorgang der Erbauseinandersetzung, die Fülle der notwenigen Einzelschritte, wer was falsch machen konnte und wem man hinterherrennen musste, eine Katastrophe. Permanent gerieten wir in die Mühlen der Bürokratie hinein. Allen machte es Spaß, uns Steine in den Weg zu legen und alle waren unfähig, lösungsorientiert und an den Bedürfnissen des Kunden zu denken. Nur Vorschriften und Paragrafen, vieles war blanker Unsinn und brachte keinerlei Mehrwert. Noch zwei Tage zuvor hatte meine Frau mit dem Ergänzungsbetreuer telefoniert, der ein letztes Stück von Schwachsinn abarbeiten musste. Er musste nämlich bestätigen, dass der Schwager noch lebt beziehungsweise sich bester Gesundheit erfreut. Dieser Passus stand nämlich im Erbauseinandersetzungsvertrag, dass der Erbanteilsbegünstige noch lebt und noch bei Kräften ist. Diese Bestätigung musste der Ergänzungsbetreuer an den Notar senden, und dieser schickte dann wiederum die Fälligkeitsmitteilung an uns sowie gleichzeitig an die Sparda Bank. Den Umstand vor uns sehend, dass wir Handwerker bezahlen konnten, tätigte ich später zwei Telefonate, die ich eine Zeitlang vor mir hergeschoben hatte. Zunächst rief ich zu Hause im Elternhaus an, danach Freunde, die uns das Elektromobil des Schwiegervaters abkaufen wollten, das in der Garage stand. Die beiden Telefonate dauerten eine ganze Zeit, und erst am nächsten Tag erinnerte ich mich daran, dass unsere Tochter in der Realschule eine Informationsveranstaltung zur Potenzialanalyse hatte. Ihre Teilnahme daran war verpflichtend. Da mussten wir schauen, wie wir aus dieser Nummer heraus kommen würden. Einstweilen hatten wichtigere Dinge den Terminplan unserer Tochter überlagert.

8. Oktober 2020


Japan, das Land des einzigen Atombombenabwurfs in der Weltgeschichte und Japan, das Mutterland der Zierkirsche. Diese Schnittmenge von Japan lockt alljährlich Scharen von Touristen, Fotografen und Bewunderern an, wenn im Frühjahr japanische Zierkirschenbäume ganze Straßenzüge in ein Blütenmeer verwandeln. In der Altstadt kann man unter einem Dach von Blüten in Rosa daher spazieren, die Farbenpracht beschwingt, und auch andere Stadtteile versuchen der Blütenpracht der Altstadt nachzueifern. Als im April 2011 die Kirschblüte in den Bonner Straßenzügen ihre volle Blütenpracht entfaltete, hatte eine Friedensinitiative die Idee zur Neugestaltung eines Mahnmals an den Atombombenabwurf in Hiroshima und Nagasaki, das eine Bürgerinitiative 1985 an der Beueler Rheinuferpromenade aufgestellt hatte. Mit der Friedensbewegung in den 1980er Jahren war Bonn bereits zum Brennpunkt geworden, was Abrüstung betraf und die Abschaffung von Atomwaffen. In der Zeit der Zierkirschenblüte im Jahr 2011 taten sich die deutsche Friedensgesellschaft und die internationalen Ärzte zur Verhinderung des Atomkrieges in der früheren Bundeshauptstadt zusammen. Genau am 9. April 2011 pflanzte die Initiative eine japanische Zierkirsche, sie stellte den Gedenkstein in der Gestalt eines Obelisken auf. Die Aufschrift mahnte: Frieden allen Völkern – Atomwaffen weltweit abschaffen. Das historische Datum des 6. August 1945 kennzeichnete die Zerstörung der japanischen Millionenstadt Hiroshima. Die Blumenbeete, die die Zierkirsche und den Gedenkstein umgeben, sind eingefasst in das Peace-Symbol, das in kleinen Pflastersteinen verlegt worden ist. Dieses Peace-Zeichen auszumachen, dazu bedarf es etwas Erkennungsvermögen, weil das Pflanzenwachstum des Herbstes dieses überlagert. So viel Frieden, so viel Wollen, solch eine Sehnsucht, so viel Symbolik: bei den maßgeblichen Politikern dieser Welt, die an den Hebeln der Macht sitzen, ist diese Botschaft definitiv nicht angekommen.

9. Oktober 2020


Heute befinden wir uns an einem vorläufigen Endpunkt all unserer Ziele. Vorläufig, weil ein wichtiges Teilziel erreicht ist, dem allerdings noch eine Reihe von Gewerken folgt, die noch abzuarbeiten sind. Endpunkt, weil der Vorgang der Erbauseinandersetzung äußerst zäh war, sich über einen unzumutbar langen Zeitraum erstreckte und ein Unmaß an Geduld erforderte. Ein Blick auf das Online-Banking trieb unsere Glücksgefühle in die Höhe. Die Auszahlungsaufträge waren unserem Girokonto gutgeschrieben worden. Nun sind wir in der Lage, die Handwerker weiter zu bezahlen. Gleichzeitig können wir uns all die Beträge, die wir aus unseren eigenen Barmitteln vorgestreckt haben, wieder zurückholen. Nach vorne erwartet uns allerdings ein straffer Terminkalender. Als Einzugsdatum der Behinderten-WG haben wir den 1. Januar 2021 anvisiert. Diesen Termin halten wir für realistisch, da die Handwerker fleißig dabei sind. Bis dahin gilt es allerdings noch einiges zu koordinieren, zu managen und zu leiten. Eine offizielle Bauleitung haben wir nämlich nicht, diese Tätigkeit hat meine Frau mit ihrem know-how übernommen.

10. Oktober 2020


Neue Ausblicke, neue Einblicke. Langsam hat sich das Haus fast in einen Rohbau verwandelt. Die Rückverwandlung in ein wohnliches Heim? …., die ersten kleinen Schritte vom Fliesenleger, vom Verputzer, … gehen in die Richtung, mit viel Vorstellungskraft jedenfalls. Einige Gewerke müssen ihre Arbeit noch beenden oder aufnehmen. Dafür hat draußen vor der Haustür, der Kahlschlag stattgefunden. Von der Grundstücksgrenze im Garten bis zur Straße/Bürgersteig hat sich der Bagger eine betonfreie Schneise geschaffen.

11. Oktober 2020


Ein Foto, das die Schönheit und den Niedergang der Wälder in Deutschland treffend beschreibt. Mit dem Auto sind wir durch das Siebengebirge auf den Wanderparkplatz auf der Margarethenhöhe gefahren. Von dort aus sind wir bergab in die Richtung von Königswinter gewandert. Der gut befestigte Weg, den all der Regen der letzten Wochen etwas aufgeweicht hatte, verlief oberhalb eines tief eingeschnittenen Tales, das sich später mit dem Rheintal vereinigen sollte. Vorbei an verwunschenen Baumgruppen und stillgelegten Steinbrüchen, erhob sich rechterhand die dicht bewaldete Bergkuppe des Ölbergs. Der Anblick auf den mit 460 Meter höchsten Berg des Siebengebirges vereinigte all die Schönheit und den Niedergang der deutschen Wälder. Die Trockenheit der letzten Sommer hatte ganze Arbeit geleistet, an anderen Stellen standen noch reihenweise die ausgetrockneten Überbleibsel von Fichten. In der Talsenke waren nun diese Fichten gerodet, darüber erhob sich der Ölberg in seiner majestätischen Größe. Blankes Entsetzen kam auf, wie großflächig die Natur vor den Folgen des Klimawandels kapitulieren musste. Dem stand der Mensch hilflos gegenüber, es gab kein Mittel und keine Technologie der Bewässerung, um die Baumbestände vor der Austrocknung zu retten. Dazu gezwungen, uns mit den Folgen des Klimawandels abfinden zu müssen, setzten wir unseren Spaziergang fort. In Kurven und seichten Kehren gewann der Laubwald wieder an Geschlossenheit. Der Wanderweg verzweigte sich an den Hinweissteinen zu den Gipfeln des Siebengebirges, während zwischen lichten Baumstämmen das ferne Rheintal hervor lugte.

12. Oktober 2020


Ein Stück Stadtmauer in einer ziemlich unansehnlichen Umgebung. Wie in so manchen anderen Städten, überlagern in Siegburg Einkaufspassagen, Warenhäuser, Einzelhandelsgeschäfte und Bekleidungsketten die Überbleibsel der mittelalterlichen Stadt. Diese Überbleibsel sind in der Stadt, die in ihrer Entstehung ganz eng mit dem Kölner Erzbischof Anno verknüpft ist, durchaus vorhanden. Dieser Kölner Erzbischof Anno war es, der im Jahr 1064 die Abtei auf dem Michaelsberg gründete. Unmittelbar vom Papst erhielten die dortigen Mönche eine herausgehobene Stellung, dass sie ähnlich wie die cluniazenissche Bewegung die Klosterregeln des Benediktinerordens von Grund auf erneuern sollten. Der Kölner Erzbischof Anno förderte die Erneuerung, dabei managete er die Verwaltung aller Güter und Besitzungen mehr von der Siegburger Abtei aus als vom Kölner Domkapitel. In der Zeit Annos entstand ein Vorgängerbau der Servatiuskirche, wo er nach seinem Tod 1075 begraben wurde. 1182 wird Siegburg in den Urkunden als „oppidum“ – also eine befestigte Stadt – bezeichnet. Siegburg erhält die Stadt- und Marktrechte, eine Stadtmauer mit insgesamt vier Stadttoren wird gebaut. In dieser Zeit wurde auch der goldene Kirchenschrein gefertigt, der in der Servatiuskirche die sterblichen Überreste des Erzbischofs Anno aufbewahrt. Die Ausmaße der neu gegründeten Stadt waren im 12. Jahrhundert höchst überschaubar. Ein Modell, wie Siegburg im Mittelalter ausgesehen hat, ist unterhalb des Kriegerdenkmals zu sehen. Häuser, welche nicht einmal eintausend Einwohner bewohnt haben, gruppieren sich um den dreieckigen Marktplatz. Der Reste der Stadtmauer haben die Zeiten nur fragmenthaft überlebt und zerstreuen sich heutzutage rund um den Marktplatz. Ein kurzes Stück am Mühlengraben, ein anderes Stück an der Abtei, dann dieser etwa zwanzig Meter lange Abschnitt in der Ankergasse, der vom Kaufhof und von C&A eingerahmt wird. Die mittelalterliche Stadtmauer hatte eine abgerundete Form, die die natürliche Erhebung des Michaelsberges einbezog. Rund sechzig Jahre – von 1160 bis 1240 – baute man die Stadtmauer, wobei die Steinquader aus Steinbrüchen aus Wolsdorf in der Nähe von Siegburg und aus dem Siebengebirge heran geschafft wurden. Es erklärt sich von selbst, dass die Steinquader aus dem Vulkangestein des Tuffbasaltes dementsprechend dick und massiv waren, um sich gegen den Feind verteidigen zu können. Ab 1865 wurde die Stadtmauer Zug um Zug abgerissen. Von Geschäft zu Geschäft eilend, muss man heutzutage ein bißchen hinschauen, um das Stück Stadtmauer an der Ankergasse zu entdecken. Bis zur Brusthöhe abgetragen, wird dessen Höhe wird bei weitem überragt von den Betonelementen der Fassaden von Kaufhof und C&A. In direkter Umgebung schließen sich gleich mehrere Einkaufspassagen an, so die Brauhofpassage. Es ist wie in vielen anderen Städten, dass die Stadtplaner bei der Gestaltung ihrer Fußgängerzonen nicht allzu viel Phantasie haben walten lassen. Überlegungen, wie viel Verkaufsfläche in vorhandenen Immobilien geschaffen werden kann, dürften entscheidend gewesen sein. Eine nüchterne und strenge Kälte überlagert so das altehrwürdige Gemäuer, das unumstößlich dasteht. Ein Erscheinungsbild, das in dieser Anordnung reichlich unstimmig aussieht.

13. Oktober 2020


Die in Stein gemeißelte Männergestalt schaut grimmig und finster drein. Schlimmes läßt sich auf dem Siegburger Marktplatz erahnen, was der Gestalt bevor steht, wenn die Ketten die Säule herabhängen und die Handschellen sich geschlossen haben. Im Mittelalter, als Streitigkeiten weder vor einem Amtsgericht, noch vor einem Strafgericht ausgetragen werden konnten, gingen die Menschen pragmatisch an die Methoden der Bestrafung heran. Richter in heutigem Sinne an Amtsgerichten gab es noch nicht, die ihre Urteile fällen, wenn das zwischenmenschliche Miteinander nicht funktioniert. Gerne bauen heute Rechtsanwälte Drohkulissen auf. Bitterböse Schreiben zirkulieren, weil Menschen nicht miteinander reden können. Dabei werden Richter an Amtsgerichten bisweilen mit Lappalien befasst, weil jeder auf sein Recht pocht. Im Mittelalter ging man pragmatischer an die Dinge heran, wenn es an der Rücksichtnahme auf die Mitmenschen mangelte oder wenn bestimmte Artgenossen schlichtweg die Sau rausließen. Oder wenn gelogen, geschummelt, betrogen wurde. Oder Beleidigungen, üble Nachrede oder Kleinkriminalität suchte man dadurch, dass man die Urheber an den Pranger stellte, zu bestrafen. Auf dem Siegburger Marktplatz kann man einen solchen Pranger aus dem Mittelalter, den sogenannten Käx, bestaunen. Der Deliquent wurde mitten auf dem Marktplatz an einen Schandpfahl gekettet und dem Spott durch die Öffentlichkeit preisgegeben. Wurde sonntags die Wäsche gewaschen, lärmte jemand betrunken mitten in der Nacht herum oder beging Mann oder Frau Ehebruch, so war die Bestrafung am Schandpfahl höchst wirksam. Dieses Mittel der Bestrafung war einiges geeigneter als heutige Prozesse am Amtsgericht, die sich über Jahre hinwegziehen und eine ganze Belegschaft von Richtern, Rechtspflegern und Bürokräften beschäftigen. In der kleinen und übersichtlichen Welt des Mittelalters war die Gemeinschaft der Menschen ein gegenseitiges Geflecht. Angekettet am Schandpfahl, grenzte die öffentliche Schmach aus. In der menschlichen Gemeinschaft konnte es so nicht weitergehen. Öffentlich zur Schau gestellt und begafft, bedurfte es einer grundlegenden Änderung des Charakters. Oder der Deliquent musste in eine andere Stadt ziehen. Eine abschreckende Wirkung, solche Taten zu unterlassen, war allemal gegeben.

14. Oktober 2020


Einen langen bis sehr langen Atem haben wir gebraucht, um an die liquiden Mittel des Hypothekendarlehens heran zu kommen. Dies lag nicht an der Bank, sondern an dem qualvollen Gemengelage von Amtsgericht, Ergänzungsbetreuer, Landschaftsverband und Notar. Diesen gordischen Knoten von Bürokratie, die sich gegenseitig blockiert, zu durchschlagen, hat wahnsinnig viel Energie gefressen. Mental sind wir platt, im Gegenzug können die Arbeiten am Haus des verstorbenen Schwiegervaters weitergehen, weil wir die Handwerker bezahlen können. Bei mehreren Gewerken geht es gleichzeitig vorwärts. Sanitär- und Heizungsbau, Elektroinstallation, Trockenbau, Innenausbau und auch der Tiefbau, der die Außenwände des Hauses freigelegt hat. Im Kellerbereich sollen diese gedämmt werden, daran soll sich eine Dämmung der Außenfassade anschließen. Gerade die Erdarbeiten geben dem Außenbereich den Touch einer Großbaustelle. Ganz viel Erdreich ist bewegt und ausgebaggert worden. Dadurch ist das Gelände unwegsam geworden, so dass die anderen Handwerker sich über die Kelleraußentreppe ins Haus bewegen müssen. Die Großbaustelle wird noch eine Zeitlang andauern, bis die Ausschachtungen wieder verfüllt sind und der Hauszugang über eine Rampe, die auch mit Rollator oder Rollstuhl befahren werden kann, wieder hergestellt werden wird. In dem vollumfänglich sanierten und umgebauten Haus soll dann einer Dreier-Behinderten-WG ihr neues Zuhause finden.

15. Oktober 2020


In diesen Tagen überschlagen sich die Meldungen zum Klimawandel, die im Wochen- und Tagesrhythmus über schmelzende Polkappen, Dürren, Überschwemmungen, Waldbränden, Hurricanes oder Hitzerekorden berichten. Noch heute ereilte die Nachrichten die Schlagzeile, dass der September 2020 weltweit der wärmste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Zum Klimawandel äußern sich Intellektuelle wie der Philosoph Richard David Precht dahingehend, dass unser Planet Erde innerhalb eines relativ übersichtlichen Zeitraums unbewohnbar sein wird, weil wir ihn ausbeuten und keine Zeit zur Regeneration geben. So wird die Klimadebatte in unserem alltäglichen Erscheinungsbild immer präsenter. Um für die Wirkungsmechanismen auf das Klima zu sensibilisieren, hat die Schutzgemeinschaft deutscher Wald fünf Klimastämme an der Beueler Rheinpromenade aufgestellt. Dabei handelt es sich um Baumstämme, die ein Äquivalent in Kohlendioxid umreissen, das durch Verbrennungsmotoren in die Luft gepustet wird. 13.570 Kilometer fährt ein PKW durchschnittlich im Jahr, dadurch stößt jedes Auto 1.763 Kilogramm Kohlendioxid aus. Nutzt man öffentliche Verkehrsmittel, kann man dadurch rund 80% des Kohlendioxidausstoßes einsparen. Noch besser ist man mit dem Fahrrad mit Null Kohlendioxid unterwegs. Ein Baumstamm von der gezeigten Dicke kann mit seinen Blättern ein Jahr lang die Hälfte des Kohlendioxidausstoßes eines PKW über die Photosynthese aufnehmen und in Kohlenstoff umwandeln. Bäume bewahren das Klima und sind ein Hoffnungsschimmer innerhalb all der Katastrophenszenarien zum Klimawandel. Dazu bedarf es eines Baumstammes in einer solchen Dicke, der den Klimawandel auffangen kann. Das dauert eine undenkbar lange Zeitspanne von 155 Jahren, in der ein Baum wachsen muss, eine Zeitspanne, die sich heutzutage niemand mehr vorstellen kann. 155 Jahre, das liegt jenseits aller Kostenkalküle, aller Kostenrechnungen oder Investitionsrechnungen, niemand kann sich in solche Zeiträume, die über das Leben eines einzigen Menschen hinaus reichen, hinein denken. Wer hat dazu in unserer kurzlebigen Zeit noch so viel Zeit ?

16. Oktober 2020


In der ersten Herbstferienwoche hatte ich Urlaub, und wie in den vergangenen Jahren kam es mir so vor, als ich hätte ich die Zeit mehr vertändelt als produktiv genutzt. Weder haben wir zusammen mit der Familie etwas unternommen, noch habe ich im Haus des verstorbenen Schwiegervaters oder bei uns zu Hause etwas Produktives geschafft. So haben wir es wenigstens heute nach HUMA zum Einkaufsbummel gemeinsam geschafft, mit unserer Tochter, aber ohne den Schwager. Die Reihenfolge war diesmal anders, wobei es mir wichtig war, beim thailändischen Imbiss, der stets sehr lecker ist, zu essen. Genau an diesem thailändischen Imbiss waren zunächst alle Plätze besetzt, so dass wir bei SATURN hinein schauten. Weil der Umbau im Haus des verstorbenen Schwiegervaters mittlerweile voran schreitet, wird die Behinderten-WG irgendwann eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner benötigen, und genau danach schauten wir. Wahrscheinlich werden wir uns – wie früher – eher für Markenartikel Made in Germany entscheiden und nicht für No-Name-Waren irgendwo aus Fernost. Im Anschluss waren Plätze beim thailändischen Imbiss frei geworden, wo ich meine Ente mit pikanter Soße aß. Die beiden Damen aßen Hähnchen mit derselben pikanten Soße. Dann schauten wir bei TKMaxx nach Anziehsachen, wo wir einen Pulli für unsere Tochter und eine Jacke für mich fanden. In anderen Bekleidungsgeschäften stöberten wir nicht herum, und den eigentlichen Anlass für den Einkaufsbummel, unsere Wocheneinkäufe bei real, arbeiteten wir danach mit unserem Einkaufswagen ab. Das war Routine, ein wenig in einem schlafwandlerischen Gang durch die Einkaufsregale, deren Anordnung, Abteilungen und Laufwege. Während ich die eingekauften Sachen in unser Auto einräumte, schauten meine Frau im Schnelltakt bei der Mayerschen Buchhandlung vorbei. Etwas verwundert, dass Frau und Tochter bereits zurückgekehrt waren nach dem Durchstöbern der Auswahl an Comics und Mangas, standen sie vor dem Kofferraum des Autos mit den verstauten Einkäufen. Vollgepackt mit Einkäufen, fuhren wir nach Hause zurück, wobei ich es schade fand, dass ich beim Herumschmökern in dem Buchladen nicht dabei gewesen war.

17. Oktober 2020


Lästige Mehrfachfahrten nach Toom für die Sonntagsbeschäftigung. Ich hatte mir vorgenommen, mit einem Freund die Spanplatten mit der darunter liegenden Wärmedämmung unter dem Dach heraus zu reißen. Die Atemschutzmasken, die wir dazu brauchten, wollte ich am Freitag Abend im Toom-Baumarkt besorgen, doch die Auswahl war sehr dürftig. Es gab nicht zwei Sorten Atemschutzmasken im Angebot, die jeweils sündhaft teuer waren. Eine Sorte filterte irgendwelche Gase heraus, die andere Sorte konnte man bei Farbspritzarbeiten tragen. Verunsichert, kaufte ich dort keine Atemschutzmasken, doch zu Hause belehrte mich meine Frau eines besseren. Die Masken für die Farbspritzarbeiten wären genau richtig gewesen. Da mir am späten Abend, als es bereits nach neu Uhr war, die Lust fehlte, fuhr ich am Samstagmorgen nach Toom. Nachdem ich meine Frau zum Friseurtermin um 10.45 Uhr abgesetzt hatte, drehte ich die nächste Runde mit dem Auto von unserem Wohnort nach Troisdorf-Spich wegen der Atemschutzmasken. Nach Hause zurückgekehrt, ging mir durch den Kopf, dass wir im Haus des verstorbenen Schwiegervaters nur in einzelnen, ausgewählten Räumen über Strom verfügen konnten. Die Verteilung war noch in der Mache, und insbesondere auf dem Dachboden war es dunkel wie die Nacht. Die Kabellampe in unserer Garage funktionierte nicht, und so fuhr ich ein drittes Mal nach Toom wegen einer Baulampe. Was ich suchte – eine Art Halogenlampe mit Stecker – fand ich nicht, doch die mit einem USB-Kabel aufladbare kombinierte Halogen- und Taschenlampe sollte ihre Dienste bestens erfüllen. Später, im nachhinein, entdeckten wir sogar eine dem Schwiegervater gehörende Kabellampe – mitten unter den Utensilien der Trockenbaufirma, die dort gearbeitet hatte. Die dritte Tour nach Toom hätte ich mir also sparen können, und dennoch war es hilfreich, den Dachboden während der Arbeiten mit zwei Lampen ausleuchten zu können.

18. Oktober 2020


Ein Sonntag, der vollkommen durchgetaktet war. Am Ende des Tages war ich froh, den Arbeitssonntag erledigt zu haben, weil es Arbeiten waren, die dreckig, unangenehm und auch gesundheitsgefährdend waren. Mit einem Freund, der mir half, hatten wir die Arbeiten unter dem Dachboden auf den Sonntag verlegt, weil das Herausreißen der Dachisolierung und das vorherige Abtrennen der Spanholzplatten keinen großartigen Lärm verursachte. So stand uns der ganze Sonntag zur Verfügung – in einem Zeitfenster von 10 Uhr, als wir begannen, bis 16-17 Uhr. Ich hatte mich bereits am Samstag abgemüht am Herausnehmen der Spanplatten, was für mich höchst erschöpfend war, da mir die Kraft fehlte. Am Tag zuvor hatte ich zwei Atemschutzmasken besorgt, weil all der Staub und vor allem die Feinpartikel der Glaswolle sehr wahrscheinlich krebserregend waren. Außerdem war die Stehhöhe unter dem Flachdach sehr niedrig, so dass wir entweder gebückt oder sitzend arbeiten muss. Es ging aber voran, weil unser Freund deutlich mehr Kraft und auch Geschick hatte. So stapelten wir drei große Berge von Spanplatten zusammen, insgesamt 15 große Säcke von Glaswolle bekamen wir zusammen. Gegen 16 Uhr waren wir fertig mit der Plackerei, so dass der Dachdecker die neue Wärmedämmung auf dem Dachboden verlegen konnte. Um 17 Uhr hatten wir im Restaurant am Marktplatz einen Tisch reserviert, um 19 Uhr begann Brüskes Laach Ovend im benachbarten Saal des Restaurant. Beim Laach Ovend haben wir viel gelacht, er selbst und die Kabrettistin Ingrid Kühne waren hervorragend. Ein schönes Highlight war der Bundesliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann, den er auf der Bühne interviewte. Das Quiz, das er mit Ingrid Kühne und Sascha Stegemann durchführte, war ebenso sehr unterhaltsam. Ein schöner Abend glich die vorherigen Strapazen aus. Zu Hause war ich froh, die Beine hochlegen zu können.

19. Oktober 2020


Ein Versuch, dass sich in Corona-Zeiten die Schausteller und die Kirmessen an eine gewisse Normalität heran tasten. Die Fallzahlen steigen zwar, aber gegen diesen Trend hat im Nachbarort eine Pop-Up-Kirmes geöffnet. Dahinter steckt die Philosophie, dass mit den AHA-Regeln nahezu alles möglich ist. Die Maske ist zu tragen, vor dem Kirmesbesuch sind die Hände zu desinfizieren, natürlich ist auch der 1,5 Meter-Abstand zu beachten. Ein Euro sind zu zahlen, die Kirmesbesucher müssen sich in eine Liste eintragen, um die Infektionsketten nachverfolgen zu können. Sehr vieles ist also wieder machbar, zudem findet diese Pop-Up-Kirmes im Freien statt, so dass unter Beachtung all dieser Regeln Infektionen eigentlich minimiert werden sollten. Auf den Fahrgeschäften dürfte die Abstandsregeln nicht durchgängig einzuhalten sein, aber als Veranstaltung an der frischen Luft ? Es darf fleißig ausgetestet werden, was alles möglich ist.

20. Oktober 2020


Infektionsgeschehen trifft auf Anonymität. In der Masse kann jeder als Verdächtiger gelten, das Virus in sich zu tragen und es zu verbreiten. Das Gebot, Abstand zu halten, schrumpft in der Stadt, so dass all die Maßnahmen von Abstand, Hygiene und Alltagsmaske einen Schein von blindem Aktionismus erlangen. Mitten in der Stadt wird man die Weite des Raumes nicht finden können, um für sich alleine zu sein und Abstand wahren zu können. Man kann das so verstehen, dass die Maskenpflicht in der Fußgängerzone als Alibi dient, nicht nichts unternommen zu haben. Ein hin und her zwischen den Verantwortlichen und den Bürgern, wo jeder ein Fingerpointing auf den jeweils anderen betreiben kann. Die Verantwortlichen der Stadt, dass die Bürger sich nicht an die AHA-Regeln halten, dass zuviel gefeiert wird und dass sich die Menschen zum Feiern in ihre eigenen vier Wände zurückziehen, wo keine Autorität einen Zugriff hat. Der Bürger wird ein Fingerpointing betreiben, dass die Verantwortlichen die Infektionsketten nicht ausreichend zurück verfolgen, dass sie die Herde des Infektionsgeschehens nicht identifizieren können. Im Dunkeln herum tappend, können sie im Umkehrschluss nur Orte benennen, wo eine Infektion nicht geschehen sein konnte. Wie etwa beim Einkaufen, beim Friseur oder in Biergärten. Groß, allzu groß sind die blauen Flecke des Infektionsgeschehens, die nicht durch das konsequente Achtgeben auf die Abstandsregeln oder die Hinterlegung von Adressenlisten erfasst sind, um Infektionen nachverfolgen zu können. In der Masse kann jeder als potenzieller Täter gelten, das Virus zu verbreiten. Und die Masse ist schlüpfrig, sie sucht nach Ecken und Winkeln, sich entziehen zu können. Niemand will es gewesen sein, das Virus zu verbreiten. Um unerkannt zu bleiben, versteckt sich die Masse hinter der Maske.

21. Oktober 2020


Im Grunde genommen, waren die Momente faszinierend und erhellend. Glanzlichter der Medizin, die Einblicke in die inneren Organe des Menschen lieferten. Mehr als fünf Monate lag das einschneidende Ereignis der Herzinfarktes nunmehr zurück, und nun war die Zeit gekommen für den ersten Nachsorgetermin in der Praxis für Herz- und Gefäßmedizin in Bad Godesberg, die zum Gesundheitszentrum in der Godesberger Allee gehörte. Beim Ultraschall nahm sich die Mitarbeiterin Zeit. Die Segnungen der Medizin waren wunderbar, wie die Wirkungsmechanismen des zentralen Motors des Herzens, welche das Leben des Menschen steuerten, sichtbar gemacht wurden. Nach links auf der Krankenliege gedreht, schaute ich geradewegs auf Monitor mit den flackernden Ultraschallbildern, die sich alsbald stabilisierten. Dort erschienen zunächst die Herzklappen, mit deren Flügelschlägen das Blut hin- und hergepumpt wurde. Die Harmonie war perfekt, wie sich die Herzklappen zum Organ des Herzens hinzufügten. Vier Herzkammern gehörten zum Organkörper des Herzens, was faszinierend war auf dem Monitor zu beobachten. Still schlug das Herz vor sich hin, gleichmäßig, ruhig, stetig, mit einem unaufhörlichen Antrieb, den Blutkreislauf durch den Körper zu bewegen. Entscheidend war das Pumpvermögen des Herzens, das erklärte mir die Mitarbeiterin. Aufgrund dieses Pumpvermögens konnte man Rückschlüsse ableiten auf die Ausprägungen der koronaren Herzkrankheit, die bei mir vorlag. Diese Pumpfrequenz war in allen Kammerbereichen des Herzens vollkommen normal, so dass die Auswirkungen der Fettablagerungen in den Herzkranzgefäßen gegen Null gingen. Es lag also alles im grünen Bereich, was beim nachfolgenden Langzeit-EKG auf dem Fahrradtrainer genauso der Fall war. Jedes halbe Jahr sollte ich künftig mein Herz auf diese Art und Weise durch checken lassen. Mit der beruhigenden Botschaft, dass alles in Ordnung war, konnte ich die Praxis für Herz- und Gefäßmedizin verlassen. Ein Leben nach einem Herzinfarkt war also mit geringfügigen Einschränkungen vollkommen normal wieder möglich.

22. Oktober 2020


Nachträglich, zeitversetzt um etwa drei Wochen, haben wir heute das 40-jährige Dienstjubiläum ausklingen lassen. Dieses hatte ich mit meinen Arbeitskollegen in unseren Büroräumen gefeiert, in Corona-Zeiten bei einem Backblech von Pflaumenkuchen und drei Six-Packs Fassbrause. Als Dankeschön und als Geschenk hatte ich eine Flasche Sekt von der Ahr geschenkt bekommen, und diese Flasche Sekt hatte uns nun den Abend verschönert. Als Freund der hiesigen Weinanbaugebiete fand ich die Idee der Flasche Sekt von der Ahr klasse, zumal ich die Weinanbaugebiete an der Ahr, so auch Mayschoss und Altenahr, auf meinen Rennradtouren kennen gelernt hatte. Und auch als Familie waren wir früher gerne dort gewandert. Beim Trinken des prickelnden Schaumweines kamen sogleich die Landschaftserlebnisse wieder ins Bewusstsein. Das Ahrtal mit seinen Felspartien und seinen Steillagen, Mayschoss mit seiner ausholenden Ahrschleife, auf welche die Burgruine der Saffenburg hinunter schaute. Altenahr mit seiner noch viel älteren Burgruine aus dem 11. Jahrhundert, welche die Grafen von Are gebaut hatten, die wiederum als Bauherr die entscheidenden baulichen Erweiterungen der Bonner Münsterkirche im 12. Jahrhundert initiiert hatten. Es waren Schlücke prickelnden Sektes, die Größe von historischem Ausmaß hatten. Das waren nicht nur 40 Jahre Loyalität an meinen Arbeitgeber, sondern auch Assoziationen an eine wunderbare Landschaft, mit der ich viel verband.

23. Oktober 2020


Als Ü60 kann ich mich dem Umstand nicht entziehen, dass Arzttermine eine gewisse Dominanz annehmen. Nicht soweit, dass ich diese wegen der Fülle nicht mehr organisiert bekomme, es ist mehr ihre Bedeutung. Vorgestern hatte ich den Termin beim Kardiologen, heute war eine Darmspiegelung an der Reihe. Wenige Wochen vor dem Herzinfarkt war bereits eine Darmspiegelung gemacht worden, die Auffälligkeiten im Dickdarmbereich gezeigt hatte. Im Dünndarm war nix, dafür aber ein Aussehen wie in einer Tropfsteinhöhle im Dickdarm. Nichts bösartiges, versicherte mir die Gastroentrologin, ich hatte auch keinerlei Beschwerden, die Verdauung war mit Ausnahme gelegentlicher Blähungen normal. Den Verdacht auf Morbus Krohn hatte ein Labor in Bayreuth nicht bestätigt. Da sich im Befund nichts geändert hatte, war das heutige Ergebnis der Darmspiegelung dementsprechend undefinierbar. Es war so wie bei früheren Befunden bei anderen Krankheiten. Unregelmäßigkeiten waren vorhanden, ich war aber beschwerdefrei. Im Moment war nichts zu veranlassen und es galt, das Krankheitsgeschehen weiter zu beobachten. In zwei Jahren soll ich die nächste Darmspiegelung machen lassen.

24. Oktober 2020


Das mit Regenwasser prall gefüllte Loch der Pfütze umriss, dass die Wetterbedingungen beim Spaziergang durch die Wahner Heide hätten besser sein können. Der Regen hörte nicht auf zu plätschern, und Wim de Vries und Frauke Kasper hatten mich mit ihren FB-Posts neugierig gemacht auf den Geisterbusch, dem Heidegebiet zwischen Rösrath und dem Flughafen. Dass die Waldbestände beweidet wurden, war entlang des markierten Wanderwegs der Geisterbusch-Tour eine Besonderheit. Heidegebiete und Waldbestände waren mit Elektrozäunen sauber eingezäunt, und innerhalb der Waldstücke sorgten Ziegen und Glan-Rinder dafür, dass die Baumrinde geschält und das Unterholz frei gebissen wurde. Wie es zur Namensgebung des Geisterbusches kam, das erzählte eine Hinweistafel an einer Weggabelung. Mit dem Heidebewuchs ließen sich auf den sandigen Böden keine Erträge erzielen, und dennoch presste der verwaltende Amtmann von Porz über den festgesetzten Zehnten hinaus jeden Cent heraus. Da die Jagd so ungefähr die einzige Einnahmequelle war, nahmen es die Jäger bei einer sich bietenden Gelegenheit mit dem Zielen nicht so genau: sie erschossen den geldgierigen Amtmann von Porz. An der bedeutungsschweren Stelle, wo der Amtmann in der Wahner Heide erschossen wurde, formierten sich von Zeit zu Zeit Geister und Gespenster. Sie sammelten sich, ein Geisterzug marschierte auf und eröffnete die Jagd auf den Amtmann von Porz in seinem Tressenhut und seinem goldbodierten roten Rock. Im tröpfelnden Regen spazierte ich auf demselben Weg, wie ich gekommen war, zurück zum Wanderparkplatz. Die Vielfalt der Landschaft in dem diesmal sehr flachen Gelände war bestechend. Nicht weit von der Einflugschneise des Köln-Bonner Flughafens entfernt, heulten die Turbinen der startenden und landenden Flugzeuge mehrfach auf. Auf der Rückfahrt mit dem Auto nach Rösrath ließ ich es mir nicht nehmen, einen Abstecher zum Mahnmal des Kriegsgefangenenlagers Hoffnungsthal zu machen. 112 Kriegsgefangene, überwiegend aus Osteuropa, hatte die Wehrmacht dort ermordet. 112 Gedenksteine in der Rasenfläche erinnerten an die Exzesse des Zweiten Weltkrieges. Mahnungen, die in der herbstlichen Färbung des Laubwaldes nicht verblassten.

25. Oktober 2020


Eine Liste habe ich mir gemacht, und Gewerk für Gewerk müssen wir nachhalten. Die Arbeiten schreiten zwar voran, aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass bis zum Fertigstellungstermin zum Jahresende der eine auf den anderen schaut. Jeder meint, er käme erst zum Schluss dran. Jeder wartet auf den anderen, aber niemand weiß so genau, wessen Arbeiten als nächstes an der Reihe sind. Daher ist meine Frau fleißig mit dem Abtelefonieren der einzelnen Handwerker beschäftigt. Normalerweise müssten Elektriker, Lüftungsbauer, Dachdecker und Metallbauer weitermachen, während der Tiefbauer draußen voll am herum wühlen ist. Man könnte die Gewerke eigentlich an zwei Händen abzählen, die noch abzuarbeiten sind. Aber wessen Arbeiten dann wie mit wem zusammenhängen, das macht die Sache einiges komplizierter.

26. Oktober 2020


Mit dem Herbst ist es so wie mit dem Schnee. Herbststimmungen an für sich sind bereits schön, wenn sich die Blätter an den Laubbäumen färben. Wenn deren gelb bis rot bis braunen Farbtöne schillern, sich in der Sonne wiegen und einen goldenen Herbst versprechen, den selbst das Thema Corona nicht trüben kann. Es ist so wie mit einer Winterlandschaft voller Schnee. Man muss seine Digitalkamera einfach nur drauf halten, und unabhängig vom Motiv ist alles gleich schön und super toll. Die in der Höhe zurechtgeschnittenen Alleenbäume, die an für sich bereits einen wohlwollenden Rahmen für einen Spaziergang bieten, verschönern sich und hübschen sich auf, als würden sie sich für ein Großereignis zurechtmachen. Selbst banale Motive, die nichts aussagen, ziehen den Betrachter in den Bann. Von Banalität ist allerdings bei dieser Fotokomposition nichts zu spüren. Der Rhein breitet sich mit seinem ewigen und nicht versiegenden Strom aus, die Hochhäuser des Langen Eugen und des Posttower stehen darüber wie ein Denkmal. Und all die Alleebäume glänzen in sich, die Blätter tänzeln im Wind und ab und zu verblasst ihre Kraft so sehr, dass sie zu Boden fallen.

27. Oktober 2020


War dies vorläufig die letzte Tasse Kaffee in einem Café ? Es sieht so aus, als würde der nächste Lockdown näher rücken. Mit all seinen schlimmen und fatalen Folgen, die mitten in meine Gewohnheiten hinein greifen, meinen Lebensrhythmus in Cafés zu gestalten. Im Zentrum des ersten Lockdowns lag ein Herzinfarkt, nachdem alle zu Hause zusammen gehockt hatten und der Tagesrhythmus vollkommen aus den Fugen geraten war. Die Angst sammelt sich vor den destruktiven Folgen eines Lockdowns, wenn die Bewegungsfähigkeit so sehr eingeschränkt ist, dass zwar kein neuer Herzinfarkt eintreten wird, aber soziale Kontakte nachhaltig gestört sein werden und die Gestaltung des Alltags nachhaltig verkümmert. Die Angst ist groß, dass die Stresssituationen im Haus Überhand nehmen werden und dass man für die Annehmlichkeiten des Lebens in eine Online-Schleife verwiesen wird. Zwischenmenschliche Kontakte sollen minimiert werden, Erlebnisse sollen nur noch Online stattfinden, Treffen mit Freunden sollen entfallen und die Wesenskerne werden in das Netz verlagert. Goodbye wahres Leben. Sollte der Lockdown kommen, werde ich mich ein zweites Mal dermaßen verbiegen müssen, dass meine wahre Identität daran kaputt gehen wird. Der Kassenbon aus dem Café Hünten, wo ich heute einen Kaffee getrunken habe, wird eine letzte Reminiszenz sein an eine Welt, die in ihrem zweiten Lockdown ihr Wesen und ihren Inhalt abstreifen wird. Eine inhaltsleere Welt auf Abstand, mit virtuellen Menschen in einer virtuellen Realität.

28. Oktober 2020


Mit dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin hat sich vieles verändert. Es ist aber nicht so gekommen, wie viele es befürchtet hatten, das dass Alltagsleben zum Stillstand kommt und in einer Totenstille verharrt. Damals wurde gemutmaßt, dass die Universität der einzige Anziehungspunkt wäre, von dem neue Ideen, Weltoffenheit und Dynamik ausgehen würde. Dass dieses Szenario nicht eingetreten ist, das liegt auch maßgeblich an den UN-Institutionen, die in der früheren Bundeshauptstadt ihr Quartier bezogen haben. Rund um den Platz der Vereinten Nationen sind diese beheimatet, und deren Anzahl ist im Wachstum begriffen. Wie etwa die Institutionen um das Unesco-Weltkulturerbe oder der Weltklimarat, sind wahrhaft bedeutende Gremien und Entscheidungsträger dabei. An die Ansiedlung der UN-Institutionen erinnern in diesen Tagen mehrere Plakate am Rheinufer, die deren Aktivitäten und Aufgaben beschreiben.

29. Oktober 2020


Good Bye, Zur Alten Post. Mein Schwager, geistig behindert, schon im letzten Jahr hatte er wegen Umbaumaßnahmen im Haus des verstorbenen Schwiegervaters seinen Geburtstag nicht gefeiert, nun wollte er in größerem Kreis in diesem Jahr am nächsten Samstag mit einigen Freunden seinen Geburtstag im Restaurant der Alten Post feiern. Daraus wird nun nichts, das hat höchst persönlich unsere Bundeskanzlerin mit den Maßnahmen zum Lock Down so beschlossen. Die Maßnahmen sind geeignet, erforderlich und verhältnismäßig, so debattierte unsere Bundeskanzlerin im Bundestag. Ich selbst bin da anderer Meinung, dass sie nichts bringen werden, nicht nur, weil ich emotional wegen der ausfallenden Geburtstagsfeier aufgebracht bin. Die Maßnahmen des Lockdowns sind ein Widerspruch in sich: sie setzen genau dort an, wo sich die Betreiber alle nur erdenkliche Mühe gegeben haben, aus dem ersten Lockdown zu lernen, indem die AHA-Regeln peinlich genau beachtet werden. Besucheradressen sind fleißig gesammelt worden, Abstände wurden eingehalten, Masken auf Laufwegen getragen. Nun hat die Bundesregierung den Lock Down wieder genau in diesen Bereichen angeordnet, Museen, Theater, Fitness-Studios oder Kinos, die keine nennenswerten Infektionsherde darstellen können. Das Infektionsgeschehen wird zum Beispiel nicht eingedämmt werden können, wenn Fußballbundesligaspiele mit null Zuschauern stattfinden, wenn sich vorher 300 Zuschauer in 50.000 Zuschauer fassenden Stadien verirrt haben. Derselbe blanke Unsinn ist die Schließung der Gastronomie, wenn Besucherlisten ausgefüllt und Abstände fleißig eingehalten worden sind. Die Gesundheitsämter konnten Infektionsketten sauber nachverfolgen. In den Analysen des Robert-Koch-Institutes ist nachzulesen, dass Cafés, Restaurants und Kneipen ungefähr nichts zum Infektionsgeschehen beigetragen haben. Unter den Maßnahmen zum Lock Down gibt es nur eine werthaltige Maßnahme, welche die Corona-Fallzahlen wirklich senken kann: das ist die Beschränkung der Treffen in der Öffentlichkeit auf zehn Personen. Der Rest der feiernden Bevölkerung wird allerdings in ihre vier Wände abtauchen, wo sie niemand mehr greifen kann. Beinahe möchte man Angela Merkel & Co Böswilligkeit unterstellen, dass sie sich gerade die gastronomischen Betriebe herausgegriffen hat, um diese in den Ruin zu treiben. Good Bye, Zur Alten Post. Trotz der zwischenzeitlichen Lockerungen sind die Behindertentreffs ausgefallen, die sozialen Kontakte von Behinderten beschränken sich auf ein Minimum, im letzten Jahr ist die Geburtstagsfeier ausgefallen, nun fällt sie wieder aus – wegen Corona. Und wegen der dilettantischen Herangehensweise der Bundesregierung, die Kollateralschäden bewusst in Kauf nimmt, während sie die eigentlichen Wurzeln des Übels nicht anpackt. In der dunklen Jahreszeit ziehen sich die sozialen Kontakte in die eigenen vier Wände zurück, wo sich in geschlossenen Räumen das Virus viel effektiver ausbreiten kann und Super-Spreader dieses in ihre Masse von Kontakten hinein schmeißen. Leider bin ich skeptisch. Dass der Lock Down nur für den Monat November andauern wird, daran glaubt wohl niemand. Die Fallzahlen werden nicht sinken, und eine Entwarnung wird es wohl erst im nächsten Frühjahr geben. Bis dahin wird es viele verzweifelte Versuche geben, sich mit Essen zum Mitnehmen über Wasser zu halten. Wie viele Restaurants, Kneipen und Cafés dann aufgegeben haben werden, wird noch nicht abzuschätzen sein.

30. Oktober 2020


Man muss Einfälle haben, wohin mit all den Dingen im Haus des verstorbenen Schwiegervaters, und dabei mangelt es nicht an außergewöhnlichen Ideen. Zu den Ytong-Steinen war meiner Frau eine außergewöhnliche Verwendung eingefallen. Als Rest waren sie beim Vermauern in den Innenräumen übrig geblieben, und am Rand der Terrasse hatten wir sie auf einen Haufen gestapelt. Wohin mit diesen Ytong-Leichtbeton-Steinen ? Meine Frau hat so ihre Kontakte zu Behinderten-Einrichtungen, so zu einer Behindertenschule, wo normaler Schulunterricht auf dem Niveau von Behinderten erteilt wird. Mit ganz normalen Lehrern und Schulfächern, allerdings auf einem niedrigeren Lernniveau. In Fächern wie Kunst packen die die Schüler an, sie modellieren und gestalten. Mit Phantasie kann man aus Ytong-Steinen sehr vieles gestalten, das kann man sich im Netz anschauen.

31. Oktober 2020


Mit einem Kreuzchen bin ich dabei, gewisse berufliche Weichen in die Zukunft zu stellen, wobei in den Diskussionen noch vieles offen ist. Mein Arbeitgeber ist der Meinung, mein Gehalt und was ich so an Arbeitsergebnissen erbringe, würden nicht zusammen passen. Mit diesem Kreuzchen werde ich nun den Rückzug antreten. Meinen Angestelltenvertrag möchte ich auflösen, und ich möchte mich auf meinen Beamtenstatus zurücksetzen lassen. In der Arbeit und in meiner Tätigkeit habe ich stets Sinn und Inhalt gesehen, und dies ist vom Prinzip her auch momentan so. Die Diskussionen, welcher Arbeitsplatz dies sein wird oder ob sogar das Thema Altersteilzeit anstehen wird, laufen noch. Mit dem Kreuzchen wird in jedem Fall Klarheit geschaffen, wie ich im nächsten Jahr bezahlt werde. Ob dies im Sinne meines Arbeitgebers ist, wird sich noch zeigen.

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