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Tagebuch November 2018

1. November 2018

Friedhöfe sind nicht mein Ding. Das Sterben wird aus unserem Bewusstsein ausgeklammert, der Tod ist tabu. Um GrĂ€ber und die hinterbliebenen menschlichen Seelen habe ich einen Bogen gemacht. Anders herum, habe ich eine SchwĂ€rmerei um berĂŒhmte Friedhöfe nie verstanden. Obschon wir mit unserem damaligen VHS-Kurs zweimal in Paris waren, haben wir um PĂšre Lachaise in Paris einen großen Bogen gemacht. FĂŒr so manchen Touristen ist dieser prominente Friedhof eine Art von Muss, der bei der Paris-Tour nicht ausgelassen werden darf. Mich wĂŒrde dies indes nie und nimmer reizen. Ich finde die Musik des bei Drogenexzessen verstorbenen Jim Morrison von den Doors geil, aber sein Grab wĂŒrde ich ebenso wenig aufsuchen wie diejenigen anderer GrĂ¶ĂŸen wie Oscar Wilde, FrĂ©dĂ©ric Chopin oder Edith Piaf. Ähnlich der Kölner Melatenfriedhof, wo Kölner Originale wie Willi Millowitsch oder Willi Ostermann begraben sind: die Ästhetik von GrĂ€bern, GrabstĂ€tten und Bepflanzungen ist teilnahmslos an mir vorbei gegangen. GrĂ€ber als Gesamtkunstwerke von Klassizismus ĂŒber Neorenaissance bis hin zum Neobarock sind mir entgangen. Anders gestalten sich die VerhĂ€ltnisse an Allerheiligen, nicht nur, weil wir in diesem Jahr durch SterbefĂ€lle persönlich betroffen sind. Beim Gang ĂŒber den Friedhof in unserem Ort wird man pompöse Grabsteine vermissen, und der Tag des Gedenkens an die Toten birgt eine schweigende und besinnliche Stimmung in sich, zumindest in denjenigen BundeslĂ€ndern mit einer mehrheitlich katholischen Glaubensrichtung, in denen Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag ist. Ein Tag der Lichter – meine persönlichen EindrĂŒcke lassen sich in all den brennenden Grabkerzen und Öllichtern zusammen fassen. Lichter reihen sich entlang einer Zeitreihe auf, einer Zeitreihe durch die dunkle Jahreszeit, wozu Allerheiligen den Wendepunkt markiert. Nachdem die Uhren zur Winterzeit umgestellt worden sind, ist die dunkle Jahreszeit aus ihren Startlöchern gekrochen. Die Lichter setzen sich fort bei den MartinsumzĂŒgen mit den Martinsfeuern. Lichterketten und Weihnachtsbeleuchtungen bestimmen danach die Weihnachtszeit. Sorgsam haben wir unsere sechs weißen Grablichter entlang der Grabumrandung aufgestellt. Bei flauem Wind gelang das AnzĂŒnden der Kerzen mĂŒhelos. Die Flammen zĂŒngelten auf die durchsichtige Plexiglasabdeckung. Die KrĂ€nze hatten wir hoch gestellt. Unverwelkt, hatten die Blumenschalen ihr schönes Aussehen bewahrt. Wir hielten inne, nahmen Kontakt mit der Welt der Toten auf. Das Totenreich versammelte sich mit all seinen Lichtern auf dem Friedhof. Auf den Grabsteinen ließ ich all die Geburts- und Sterbedaten Revue passieren. Die Grabsteine, deren scharfkantige Umrisse sich in der Dunkelheit abhoben, waren voller klarer Eleganz. Allerheiligen, ein Tag voller WĂŒrde. Vom Grab des Verstorbenen schritten wir weiter. Lebensschicksale hatten Namen auf den Grabsteinen hinterlassen, Namen, von denen mir viele bekannt vorkamen, aber nur ganz wenige bekam ich als Zugezogener mit Name und Person zugeordnet. Auf diese Art und Weise wurde der Friedhof zugleich anonym und persönlich: die Lichter auf den GrĂ€bern verschwammen mit Biografien, die von der Stille und allen anwesenden Angehörigen und Freunden der Toten ĂŒberdeckt wurde. Wir wandten uns dem Grab unseres frĂŒheren Nachbarn zu, der im Winter 1993/1994 in einem Alter von Mitte 70 verstorben war. Bei der Beerdigung hatte Schnee gelegen, und einige Wochen spĂ€ter sollte die Geburt dem Tod folgen: unser Sohn wurde geboren. Carpe diem, das schloss ich aus den stetig vor sich her brennenden Lichtern. PflĂŒcke den Tag. Oder auch: memento mori. Erinnere dich daran, dass das Leben vergĂ€nglich ist. Diese Essenzen habe ich von Allerheiligen mitgenommen.

2. November 2018

Einen König haben sich die Duisburger ausgesucht, der zu den quellenĂ€rmsten im Mittelalter gehört. Was man von ihm weiß, ist erst in der Zeit seiner Kinder und Enkelkinder ĂŒberliefert worden. Seine Erfolge als König und Feldherr waren aber wegweisend: Heinrich I. konsolidierte als König des ostfrĂ€nkischen Reiches von 919 bis 936 das Reichsgebiet der Sachsen und Ostfranken. Als König wurde er nicht von den wichtigen FĂŒrsten und Grafen im Reichsgebiet zum römisch-deutschen Kaiser gewĂ€hlt, aber seine Kinder und Enkelkinder wuchsen zu einem der bedeutendsten römisch-deutschen Kaiserdynastien heran: den Ottonen. Duisburg war Standort eines frĂ€nkischen Königshofes, in der Zeit Heinrichs I. wurde 929 eine Reichssynode abgehalten. 935 besuchte Heinrich I. die mittelalterliche Stadt, um die Jahrtausendwende 1000 wurde der Königshof Duisburg zu einer Königspfalz ausgebaut. Danach, im Verlauf des 11. Jahrhunderts verlagerte der Rhein sein Flußbett westwĂ€rts, und Duisburgs Bedeutung als Handelsplatz im Mittelalter nahm rapide ab. Ähnlich wie beim Niedergang der Kohle- und Stahlindustrie, besinnt man sich auf die besseren Zeiten zurĂŒck, als König Heinrich I. regierte. Wichtige Stellen in der Stadt sind bis heute nach ihm benannt. So die Königstraße als Einkaufsmeile von Duisburg oder der König-Heinrich-Platz, das vom Stadttheater und der Liebfrauenkirche flankiert wird. Seine Vergangenheit unterstreicht der König selbst beim GetrĂ€nkekonsum: die Biermarke König-Pilsener hat einen deutschlandweiten Bekanntheitsgrad, und ab und zu habe ich es mir nicht nehmen lassen, meinen Durst mit dieser erfrischenden Biersorte zu löschen.

3. November 2018

Barrikaden auf meinem Laptop. Der Musical Dome, der am 30. November live von RTL2 ĂŒbertragen wird, treibt die Diskussionen. Beim Musical Dome treten die Lochis auf, und nach unserem Konzertbesuch im Kölner E-Werk am 4. Oktober möchte unsere Tochter ein weiteres Mal die Lochis live erleben. Wir halten dagegen, dass ihre Schulnoten derzeit nicht so sind, wie sie sein sollten. Sie möchte sich bitte anstrengen und die entsprechenden Schulnoten mit nach Hause bringen. Sie sieht einen anderen Weg: auf vielen kleinen viereckigen Haftzetteln hat sie ihre Bitte und Aufforderung notiert, dass ich Karten fĂŒr den Musical Dome bestellen soll. Die Bitten und Aufforderungen hat sie stets anders formuliert, aber in Summe so viele Zettel auf mein Laptop aufgeklebt, dass ich außer standen bin, ihn zu benutzen. Das ist vielleicht die eindringliche Botschaft: ich kann mit meinem Laptop nichts mehr anfangen, also besser die Karten fĂŒr den Musical Dome bestellen.

4. November 2018

Nachdem wir am Vorabend Thitas Post auf Facebook gelesen hatten, entschieden wir uns spontan, den Street Food-Markt in Bonn zu besuchen. Gleichzeitig war verkaufsoffener Sonntag, außerdem wurden im Rahmen der Aktion „Bonn leuchtet“ öffentliche GebĂ€ude angeleuchtet. Wir waren ĂŒberrascht, dass Thita, unsere thailĂ€ndische Freundin, sich einen neuen Street Food-Imbisswagen zugelegt hatte. Obschon er kleiner war mit einem halbrunden Dach, machte er einen gerĂ€umigeren Eindruck als der vorherige, eckige Imbisswagen. Auf ihre Speisekarte mit thailĂ€ndischen Imbissen hatte dies ohnehin keinen Einfluss. Wir waren nicht die einzigen, die Thita mit einer herzlichen Umarmung begrĂŒĂŸte, und wir hatten Gelegenheit, ihr die dramatischen Ereignisse der letzten Wochen zu erzĂ€hlen. Diesmal aßen wir Giou Tordt, das waren mit Koriander, Austernsoße und Knoblauch gefĂŒllte Teigtaschen. Das war echt lecker, wie der knusprige und zarte Geschmack der Teigtaschen im Gaumen zerrann. Auf dem Marktplatz aß schließlich unsere Tochter Poffertjes, dabei konnten wir das angestrahlte Rathaus bewundern, wo die Farbspektren von violett nach blau, von blau nach rot und von rot nach grĂŒn changierten.

5. November 2018

Herbstzeit, Stauzeit. Nachdem ich je nach Witterung, Dunkelheit, Regen, KĂ€lte bei der Anfahrt ins BĂŒro vom Rennrad auf Bus und Bahn umgestiegen bin, haben die Komplikationen begonnen. Letzte Woche war komplett Bus und Bahn angesagt, und bei bestimmten Verkehrslagen können Staus den ganzen Tag durch einander bringen. So letzten Dienstag: im Ort staute sich der Verkehr bereits nach der ĂŒbernĂ€chsten Ampel, und danach stotterte der Bus nur noch im Modus von Stop and Go vorwĂ€rts oder er stand vollstĂ€ndig still. Anderthalb Stunden war ich unterwegs gegenĂŒber fĂŒnfzig Minuten auf dem Rennrad, wenn mir nicht gerade ein ruppiger Wind ins Gesicht blĂ€st. Nachdem das Radio heute Morgen einen Stau mit fĂŒnfzig Minuten Verzögerung auf der Autobahn A59 in Richtung Königswinter gemeldet hatte, schwante mir Böses und ich nahm das Rennrad. Staus sind ja unergrĂŒndlich. Meine Vorahnungen waren berechtigt, doch mit der A59 und einem RĂŒckstau zum Kreuz Bonn-Nordost hatte dieser Stau nichts zu tun. Parallel begleitete mein Rennrad den Stau, und zwei dicke Nadelöhre konnte ich identifizieren: hinter der großen Kreuzung mit der Ampel im Nachbarort Mondorf war die Landstraße L
 ? voll, so dass sich kaum noch Autos einfĂ€deln konnten. Diese stauten sich bis zur nĂ€chsten Ampel in Troisdorf-Bergheim. Danach floß der Verkehr merkwĂŒrdigerweise, als sei der Knoten geplatzt, auch ĂŒber die Autobahnauffahrt der A565, wo der Verkehr zĂ€h floss, aber er floss. War es die Ampelschaltung in Troisdorf-Bergheim oder das hohe Verkehrsaufkommen ? Wahrscheinlich beides, wobei die Staubildung unvorhersehbar war. Der eine Tag war freie Fahrt mit ein paar Zwischenstopps an roten Ampeln, am nĂ€chsten Tag trat der Autoverkehr nur auf der Stelle, so dass ich mit Bus und Bahn fast doppelt so lange brauchte als mit dem Rennrad.

6. November 2018

Das Westwerk – ein Architekturelement großer romanischer Kirchenbauten. Um die Jahrtausendwende des Jahres 1000 hatte die Kirche in ganz Europa Fuß gefasst. Der heidnische Glaube an eine Vielzahl von Göttern war zurĂŒck gedrĂ€ngt worden. Kaiser, Könige und Herrscher hatten dabei geholfen, so dass sich Macht und Herrschaft in den Kirchenbauten ausdrĂŒckten. Einer dieser Ausdrucksformen war das Westwerk: TĂŒrme ragten in die Höhe, ein ummauerter Vorbau erinnerte an Festungsmauern, die Kaiser, Könige und Herrscher fĂŒr ihre Verteidigung ansonsten benötigten. Beispiele großer romanischer Kirchenbauten mit einem Westwerk sind St. Pantaleon in Köln oder St. Servatius in Maastricht. Es geht aber auch ein paar Nummern kleiner. Neu gebaute Kirchen aus der Kaiserzeit kopierten auf eine bemerkenswerte Art und Weise die Kirchenarchitektur des gotischen oder romanischen Baustils. In einigen Kirchenbauten besann man sich auf das Westwerk zurĂŒck. Entsprechend seinem Ortsbild als Dorf am Stadtrand von Köln, weist die Kirche in Köln-Porz-Libur – 1911 erbaut – kleine und gemessene Proportionen auf. Der Kirchturm gliedert sich den hohen Mauern an. Eine Fassade, die Festungsmauern Ă€hnelt – mit einer Fensterrosette als gotisches Stilelement ĂŒber dem Eingangsportal.

7. November 2018

Dass die Stadt Bonn eitel ist und zur heimlichen UN-Hauptstadt avancieren möchte, das belegen die BauaktivitĂ€ten im frĂŒheren Regierungsviertel. Nachdem Handlungsbedarf besteht und sich die Aufgaben der Vereinten Nationen in den Bereichen Klimawandel, Landdegradierung, biologische Vielfalt, Ökosystemdienstleistungen, Artenschutz, globale FreiwilligeneinsĂ€tze, Gesundheit, menschliche Sicherheit und das Management von Katastrophenrisiken erweitert haben, ist der BĂŒroraum knapp geworden. Die Vereinten Nationen, bei denen am Standort Bonn 1.000 Mitarbeiter tĂ€tig sind, platzen aus allen NĂ€hten. Die Gelegenheit, neue BĂŒroflĂ€chen schaffen zu mĂŒssen, haben die Stadtplaner genutzt, um eine Skyline im Mini-Format am Rhein aneinander zu fĂ€deln. Verglichen mit Frankfurt – von amerikanischen StĂ€dten ganz zu schweigen – ist das nichts. Aber man merkt dem in die Höhe wachsenden Bauwerk neben dem Posttower, dem UN-Hochhaus und dem WCCB an, dass die siebzehn Stockwerke, die der BĂŒrobau kĂŒnftig zĂ€hlen soll, GrĂ¶ĂŸe und Bedeutung verleihen werden. 330 Mitarbeiter der Vereinten Nationen sollen dort ihre BĂŒroarbeitsplĂ€tze finden. Die Mathematik ist einfach: die Bedeutung der Stadt verlagert sich von dem Gemengelage aus Geschichte und Einkaufszone in der Innenstadt in das frĂŒhere Regierungsviertel, wo die damalige Bedeutung als Bundeshauptstadt weiter lebt. Die neue Zukunftsperspektive unterstreicht die Anzahl der HochhĂ€user und die Anzahl deren Geschosse.

9. November 2018

Drei Thorarollen auf Pergament, ein Buch Esther, ein Gebetbuch, drei silberne Jad, ein Vorhang von blauem Seidensamt, ein Schulchandeckchen von blauem Thibet, zwei Kronleuchter aus Glas und noch vieles mehr, diese Inneneinrichtung zĂ€hlte das "Inventar ĂŒber das Vermögen der Special-Synagogen - Gemeinde Mondorf" von 1864 auf. Schaut man auf unsere Nachbarorte, waren Juden im geschichtlichen Verlauf in das Dorfgeschehen, auf Dorffesten und am Vereinsleben stets integriert. Um ihren Gottesdienst zu feiern, versammelten sich die Juden um 1800 in einem kleinen Holzbau in unserem Nachbarort, der als erste Synagoge diente. Ein Dokument aus dem Jahr 1812 belegt, dass dort 14 mĂ€nnliche Juden ihre BetstĂŒhle aufgestellt hatten. Um all die jĂŒdischen GlĂ€ubigen fassen zu können, wurde um 1860 auf der Provinzialstraße in unserem Nachbarort die jĂŒdische Synagoge gebaut. Diese teilt das Schicksal, das allen anderen jĂŒdischen Synagogen am 9. November 1938, der Reichskristallnacht, erleiden mussten. Nachdem am 3. November 1938 ein polnischer Jude in Paris einen NSDAP-SekretĂ€r erschossen hatte, ließen die Nationalsozialisten ihrem Judenhass freien Lauf. Am Tag des Hitlerputsches, nach einer Rede von Josef Goebbels, organisierten sie in der Nacht vom 9. auf den 10. November Aktionen des Volkszorns. Bei diesen Aktionen, bei denen die Juden zum Abschuss frei gegeben wurden, gingen im Reichsgebiet alle Synagogen in Flammen auf. In unserem Nachbarort erinnert eine Gedenktafel an den Standort der Synagoge, wovon heute im Hinterhof drei hohe rundbogige Sprossenfenster rekonstruiert sind. Eine Nacht des Erinnerns hat gestern die Geschehnisse vor genau 80 Jahren in unserem Nachbarort aufleben lassen.

10. November 2018

Im Behindertenwohnheim ist es mittlerweile zu einer Art von Gewohnheit geworden, den Geburtstag in der Imbissbude in unserem Ort zu feiern. Dies tun inzwischen so viele aus dem Behindertenkreis, dass es alle paar Wochen dort Geburtstage zu feiern gibt. In dieser Woche war mein Schwager an der Reihe. Mit rund zwanzig Personen war der Gastraum so voll, dass fĂŒr andere GĂ€ste kaum noch Platz war. Der Entschluss, in der Imbissbude zu freien, kam uns entgegen, da wir uns in der derzeitigen immer noch turbulenten Situation den Zeitaufwand fĂŒr die Organisation einer Geburtstagsfeier in unserem Hause sparen konnten. Die AtmosphĂ€re in der Imbissbude war so warmherzig, wie sie nur bei Behinderten sein kann, ein GefĂŒhl von NĂ€he, das von Nicht-Behinderten Menschen nicht erreicht werden kann.

11. November 2018

Im nachhinein war ich empört ĂŒber das Verhalten meiner Kollegin. Diese Kollegin war nicht unbedingt beliebt, sie war energisch, durchsetzungsfreudig, man konnte sie auch als rechthaberisch bezeichnen. Wenn etwas schief lief, steckte sie einen hohen Aufwand hinein, den Verantwortlichen heraus zu finden und ihn zurecht zu weisen. Nachdem ich mich mit einem Kollegen beraten hatte zu einem sogenannten Hybrid-Anschluss, den ich ĂŒber den Personalkauf beauftragen wollte, klopfte mir die besagte Kollegin auf die Schulter und wies mich an, ihr lautlos zu folgen. Im GroßraumbĂŒro ist die Kommunikation offen und vieles kann mitgehört werden. In einem sogenannten Quiet Room, wo wir uns zu zweit unterhalten konnten, schilderte sie mir ihre eigenen Erfahrungen mit der Hybrid-Technologie, die Festnetz und Mobilfunk vereinigte und in dieser Kombination höhere Bandbreiten ermöglichte. Ich solle die Finger davon lassen, war ihr Resumee. Ein funktionierender Router sei im Endeffekt unbezahlbar. Ihr Router habe nur zeitweise funktioniert, und es habe einen Mordsaufwand gekostet, den Auftrag wieder zu stornieren. Erst bei der Drohung, sich an höchster Stelle zu beschweren, hĂ€tten die Kollegen eingelenkt. Ich ließ mich nicht beirren und beauftragte kurz darauf den hybriden Anschluss. Nachdem dieser geschaltet wurde, ist das Internet wieder stabil und wir können nach Lust und Laune surfen, ohne heraus geschmissen zu werden. Ein wenig musste unser Sohn mithelfen. Im Erdgeschoss klappt der Anschluss nicht an unserer TAE-Steckdose, der Router funktioniert aber im ersten Obergeschoss an der TAE-Dose in unserem Schlafzimmer. Beim LTE-Empfang könnten es noch ein paar Balken Empfang mehr sein, doch fĂŒr meine eigenen Belange, im Internet zu surfen, komme ich gut klar.

12. November 2018

Die Reste einer Stadtmauer in der AttitĂŒde des Herbstes. Nachdem Siegburg 1182 die Stadtrechte verliehen bekam, bauten die Siegburger BĂŒrger im Laufe des 12. Jahrhunderts eine wehrhafte Stadtmauer mit Toren und TĂŒrmen aus den BasaltsteinbrĂŒchen bei Wolsdorf, einem heutigen Stadtteil. Die Stadtmauer ersetzte eine Ă€ltere Wehranlage aus Holz und Erde. Ab 1864 wurde die Stadtmauer wieder abgerissen, da sie die Stadt einengte und keine Funktionen der Verteidigung mehr erfĂŒllte. An wenigen Stellen – wie am Park am S-CarrĂ© – ist die Stadtmauer vom Abriss verschont worden. Wie gemalt, zeigt sich an dieser Stelle der Herbst. Die BlĂ€tter schillern in all den goldenen, gelben, braunen und roten Farbtönen. Ein zartes LĂŒftchen weht sie herab, die BlĂ€tter tanzen in der Luft und das welke Laub schart sich auf dem Boden zusammen. Das alte GemĂ€uer schaut dabei ehrwĂŒrdig zu.

13. November 2018

Quizshows – eine Quelle, um die Horizonte des eigenen Denkens zu erweitern ? Oftmals höre ich geflissentlich weg, da sich das Faktenwissen nicht immer in die eigenen DenkzusammenhĂ€nge eingliedern lĂ€sst. Anders war dies zuletzt in der Quizshow „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume. Der 12-jĂ€hrige Iftikhor aus SaarbrĂŒcken, der eigentlich aus Usbekistan kam, trat gegen Iris Berben an, um Kuppelbauten anhand ihrer Deckenansicht zu erkennen. Dies habe ich zum Anlass genommen, um Kuppelbauten in unserer Stadt zu erkunden. Dabei habe ich einen wirklich schönen und großen Kuppelbau entdeckt. Dieser befindet sich in einem einzigartigen Baudenkmal in unserer Stadt, dem frĂŒheren Metropol-Theater, dem jetzigen Standort der Thalia-Buchhandlung. 1928 als einer der ersten Lichtspieltheater erbaut, vermischten sich im Geist der 1920er Jahre die Unterhaltungsfaktoren von Theater, Oper, Konzert und Kino. Noch Ende der 1940er Jahre, nach den Kriegszerstörungen, wurde diese bautypologische und baugenetische Vermischung aufrechterhalten. Eine multifunktionale Nutzung – als Kino oder als Theater – wurde +angestrebt. So wurde der festlich ĂŒberkuppelten VorfĂŒhrsaal mit bis an die BĂŒhnenseiten verlaufendem Balkons ausgebaut. Mit dem festlichen Kuppelbau des Metropol-Theaters verbinden wir mit unserer Familie persönliche Erinnerungen: die ersten Kino-Filme mit Harry Potter haben wir uns dort angeschaut, bevor das Kino im Jahr 2006 seinen Kinobetrieb einstellte.

14. November 2018

Die EnttĂ€uschung war riesig, doch es war voraus zu ahnen. Es war ungefĂ€hr im Mai, als von einem Tag auf den anderen ein Bauzaun den Zugang zum Kaufhof und zu den SchaufensterflĂ€chen versperrte. Von einem Tag auf den anderen war die Frittenbude „Bon‘n Frietjes“ dicht, die linkerhand am Eingang zum Kaufhof Fritten verkaufte. Dem Geschmack der Fritten nach frischen Kartoffeln, wie sie in Belgien und den Niederlanden gemacht werden, kamen die Fritten von „Bon’n Frietjes“ relativ nahe, und die Friterie war stets gut besucht, so dass man oftmals Schlange stehen musste. Haben Baustellen einmal Fuß gefasst, muss man hierzulande Angst haben, dass aus kleinen Baustellen Großbaustellen werden. Dass mit den Baustellen Werte unwiederbringlich verloren gehen, dass GeschĂ€tztes entsorgt wird. Dass die schöne, neu gebaute Welt nicht nach den BedĂŒrfnissen der Menschen gestaltet worden ist. So beim Kaufhof in Bonn, wo sich die Bauarbeiten zĂ€h in die LĂ€nge zogen. Über den gesamten Sommer hinweg bis in den Herbst hinein verbarrikadierte der Bauzaun den Eingang, und mit zunehmendem Baufortschritt schwand auch die Hoffnung, dass neben dem Eingang eine entsprechende Nische fĂŒr den Verkauf der Fritten der Imbisskette „Bon’n Frietjes“ vorgesehen sein wĂŒrde. Als die Neugestaltung des Eingangsbereiches konkrete Formen angenommen hatte, musste ich feststellen, dass anscheinend die BedĂŒrfnisse des Konsumenten höher sind, sich mit den britischen Fashionlabels Topshop und Topman bekleiden zu wollen, als einen Imbiss mit einer bodenstĂ€ndigen Esskultur zu verspeisen. Ich resĂŒmierte, dass der VerdrĂ€ngungswettbewerb des Platzhirsches Topshop und Topmen offensichtlich gnadenlos ist, und wer die stets lecker schmeckenden Fritten von „Bon’n Frietjes“ essen möchte, der muss nach Köln oder Koblenz ausweichen. Die Filialen der Unternehmensgruppe M&M Friejtes haben dort ĂŒberlebt – noch.

15. November 2018

Drei Tage, von Montag bis Mittwoch, hat uns unsere Tochter besucht, und die Nachwirkungen des Besuchs zeigen noch ihre Spuren: gemeinsam haben wir eingekauft, und Anziehsachen und diverse dm-EinkĂ€ufe, die deerzeit in unserem Wohnzimmer lagern, werden wir in einem Paket nach Freiburg schicken. Bei unserem Besuch hatte sich wichtiges mitzuteilen, es war ein Meilenstein ihres Studiums. Im Oktober hatte sie ihr Examen gemacht, wobei sie sich noch nicht getraut hatte, den Umschlag mit dem Ergebnis des Examens zu öffnen. Ein Endergebnis stand in jedem Fall fest: im bundesweiten Ranking steht die medizinische FakultĂ€t der UniversitĂ€t Freiburg ganz oben, so dass von dort die besten Mediziner aus ganz Deutschland kommen. Das Ergebnis ist außergewöhnlich: alle Medizinstudenten aus Freiburg haben das Examen bestanden. Wir können also zum bestandenen Examen gratulieren ! Die Note ist noch ein Geheimnis. Wir sehen dies indes gelassen, da es nach dem bestandenen Examen mit dem einjĂ€hrigen praktischen Jahr weiter geht.

16. November 2018

Ganz viel Small Talk mit drei GZSZ-Darstellerinnen, der sich nett anhörte, dem ich gerne auch zuhörte, wenngleich die Unterhaltungen stark an der OberflĂ€che kratzten. Der mĂ€nnliche Gast, Dennis aus HĂŒrth, der quasi ein Heimspiel hatte in den Fernsehstudios in HĂŒrth-Kalscheuren, brachte Witz und Humor in die Runde von Oliver Geissen hinein, wobei er seine Herkunft aus der Unterschicht nie verleugnete. Zu zweit hatten wir uns in die Fernsehproduktion von Oliver Geissens „ultimative Chart-Show“ getraut, nachdem wir vor einigen Jahren eher enttĂ€uscht waren, auch wegen der hanseatischen KĂŒhle von Oliver Geissen, der seine norddeutsche Distanz und sein unterkĂŒhltes VerhĂ€ltnis zum Publikum mit ins Rheinland genommen hatte. Diese Fernsehproduktion, welche die 25 grĂ¶ĂŸten Single- und LP-Hits des Jahres 2018 prĂ€sentierte, vermochte hingegen zu ĂŒberzeugen. Insgesamt sieben KĂŒnstler von den fĂŒnfunfzwanzig plus fĂŒnfundzwanzig traten auf. LĂ€ngst bin ich nicht mehr upgedated, was die Musikszene betrifft, und vermutlich hatten wir einen reprĂ€sentativen Durchschnitt der angesagten Musik im Jahr 2018 erlebt. Namika mit ihrem Ohrwurm „je ne parle pas Francais“ war dabei, die ich mit ihrer AuthentizitĂ€t und ihrer Stimme herausragend finde. Schon alleine deswegen hatte sich das Kommen gelohnt. Dasselbe galt fĂŒr Rea Garvey, den ich ebenso schĂ€tze, weil sein Mainstream-Rock an gute alte Vorbilder anknĂŒpft wie Lynyrd Sykynrd oder Neil Young. Nico Santos und Revolverheld waren nicht schlecht, der ebenso in aller Munde sind. Und dann musste ich lernen, dass sich gewisse Musikstile verschoben haben. In der Reihung der Hitparade war vieles dabei, was ich dort nicht verortet hĂ€tte. Bei Viva hatte ich zufĂ€lligerweise das StĂŒck „Gods Plan“ gesehen, eine sinnlose Aneinanderreihung des Refrains „Gods Plan“, der von einem undefinierbaren Genuschele, bei dem es schwer fiel, einen Text heraus zu hören, nur gelegentlich unterbrochen wurde. Dieses StĂŒck rangierte um den zehnten Platz. Überraschend war auch der hohe Anteil an Straßen-Rap – wobei der ab den 1980er Jahren aufkommende Rap nie mein Ding gewesen war. Nun hatte sich eine russische Variante des Rap etabliert. Olexesh, der als Kind mit seinen Eltern aus Kiew eingewandert war, sang „Magisch“. Wenn ich solche ein StĂŒck im Radio gehört hĂ€tte, hĂ€tte ich normalerweise umgeschaltet. Live und auf der BĂŒhne, legte der Rapper all seine russische Stimmkraft in den magischen Refrain hinein, der bisweilen so schwerfĂ€llig wie ein Blues war. Sein Live-Auftritt nahm die Monotonie aus den Wiederholungsmustern etwas heraus, und die Live-Auftritte offenbarten weitere Überraschungen. Deutsche Schlager waren wieder gefragt, und nach
 den Amiogs ??? auf den vorderen PlĂ€tzen, deren Musik nur als Youtube-Ausschnitt zu sehen waren, war nun Ben Zucker zu hören, der gemeinsame Konzerte mit der Schlagerikone Helene Fischer gegeben hatte. Ben Zucker klang allerdings nicht so schlimm wie Helene Fischer, da er rockigere und eingĂ€ngige Töne anschlug. Ein Live-StĂŒck war noch zu hören, das gleichzeitig ĂŒberraschend und in seiner Entwicklung in sich schlĂŒssig war, obschon es ĂŒberhaupt nicht mein Stil war. Das war die im Techno-Stil aufgemachte Vertonung von „Bello Ciao“, das erstmals italienische Partisanen im Ersten Weltkrieg gesungen hatten. Keinerlei Bandmitglieder mit Musikinstrumenten waren auf der BĂŒhne zu sehen, sondern nur ein DJ, der an seinem Mischpult alles managete. Er setzte Hebel in Bewegung, wechselte Rhythmus und Klangwelten, und Schalter und Module schufen ein vollkommenes Klangerlebnis. Er war gefragt, sehr gefragt, Ă€ußerte er im Interview mit Oliver Geissen. Anscheinend kam diese kĂŒnstlich geschaffenen Klangwelten bestens bei den Zuhörern an. Der Mix, den die Fernsehproduktion der ultimativen Chart-Show zu bieten hatte, war nicht einmal uninteressant. Die gesamte Musikbranche steckte voller Innovationen und der Wiederkehr von Stilrichtungen, die man lĂ€ngst vergessen glaubte.

17. November 2018

Wie so manches Mal, hatte ich mit meinem Einkaufsgebaren die AblĂ€ufe durcheinander gebracht. Meine Frau war arbeiten, und wĂ€hrenddessen hatte ich diverse EinkĂ€ufe bei REWE und LIDL erledigt. Neben GetrĂ€nken waren es fehlende Dinge wie Ketchup, passierte Tomate, Porree; ich hatte versucht, fĂŒr entsprechende Mahlzeiten einzukaufen, und hier und da noch ein paar Dinge mehr. Die Frage unserer Tochter, ob ich bei dm einkaufen wĂŒrde, verneinte ich; ich teilte ihr allerdings den Gedanken meiner Frau mit, nachmittags nach HUMA in St. Augustin fahren zu wollen, weil sie Gutscheine fĂŒr Weihnachten besorgen wollte. Als ich meine Frau von der Arbeit abholte, musste ich erfahren, dass ich mit meinen EinkĂ€ufen alle Planungen ĂŒber den Haufen geschmissen hatte. Besser hĂ€tte es ins Konzept gepasst, bei real einzukaufen und im Einkaufszentrum bei HUMA im Anschluss in den betreffenden ModelĂ€den Gutscheine fĂŒr Adventskalender zu kaufen. Die gute Laune war zunĂ€chst dahin, bis wir uns entschlossen, trotzdem in das Einkaufszentrum zu fahren. Der Einkaufsbummel geriet dennoch zu einem harmonischen Einkaufserlebnis. Unsere Tochter kaufte bei SATURN die Doku-DVD von den Lochis, bei TKMaxx wurden wir fĂŒndig fĂŒr unseren Katzennachwuchs – eine Zweier-Fressschale in einem HolzstĂ€nder; diverse Gutscheine bei Hunkemöller, Bijou Brigitte und Orsay; und das Kochen zum Abendessen ersparten wir uns, indem wir im Einkaufszentrum beim ThailĂ€nder aßen.

18. November 2018

Katze und Kunst, eine ungewöhnliche Kombination. Oder: wie die Katze zum Objekt der historischen Malerei werden kann. Hermann AnschĂŒtz, gebĂŒrtig aus Koblenz, der an der Kunstakademie in DĂŒsseldorf die Malerei erlernte, malte seine ersten Werke im Stil der damaligen Rheinromantik, so wie sie Mitte des 19. Jahrhunderts einen Bekanntheitsgrad in ganz Europa erlangte. AnschĂŒtz, 1802 geboren, fĂŒhrte ab 1826 Auftragsarbeiten fĂŒr Herzöge und Herrscher aus im Stil der historischen Malerei oder zur Bemalung von Fresken. In Koblenz malte er im Assisensaal das Fresko „das jĂŒngste Gericht“, im MĂŒnchen war es das Fresko „das Urteil des Midas“ im Odeon-Saal. Weitere Auftragsarbeiten erhielt er von König Ludwig I. von Bayern fĂŒr die königliche Residenz in MĂŒnchen. Im Umfeld all des historischen, reprĂ€sentativen, kĂŒnstlerischen Schaffens hatte er auch Zeit, sich den banalen Dingen des Alltags zu widmen. Auch eine Katze kann zum Gegenstand der Kunst werden. Gemalt hatte er die Katze, die man im Mittelrhein-Museum bestaunen kann, mit den TĂŒrmen der Kirche St. Florin in Koblenz im Hintergrund.

19. November 2018

Bergbau in Bonn am Rhein ? In der hiesigen Umgebung muss man freilich suchen: bei BrĂŒhl liegen die AnfĂ€nge des Braunkohletagebaus, im Pleisbachtal hinter Siegburg wurde um die 1900er-Jahrhundertwende Ölschiefer abgebaut. Ein Aggregat, das im konventionellen Bergbau unter Tage eingesetzt wurde, hat indes den Weg vom Bergbau-beheimateten Saarland in den Vorgarten einer Villa in der NĂ€he des Posttowers gefunden. Neunkirchen im Saarland – in der rechteckigen Messingplatte in der Mitte ist die Herkunft aus der Bergbaustadt eingraviert. Das Aggregat – das Rad einer sogenannten SchrĂ€mwalze – war an seinen Enden mit lauter Meißeln bespickt, die sich in die Kohleflöze hinein stemmten. Auf einem WalzenschrĂ€mlader drehte sich diese SchrĂ€mwalze, sie fraß sich in die Kohle hinein und löste die Kohle- und Gesteinsbrocken aus der Kohleschicht heraus. Eine feine Sache, die das KrĂ€fte zehrende und zermĂŒrbende menschliche Herausstemmen ersparte. Der Durchmesser einer solchen SchrĂ€mwalze konnte bis zu zwei Metern betragen, und in einem Arbeitsgang konnte die Dicke von einem Meter Kohleflöz zu Tage gefördert werden. Im Saarland und nicht in Bonn am Rhein.

20. November 2018

Was fĂŒr ein Wunder ! Der Anruf auf dem Handy meiner Frau am Abend, kurz vor 19 Uhr, klang unglaublich. Seit jenem 10. Oktober, als unsere Kater Rambo und Oskar frĂŒhmorgendlich unser Haus gemeinsam verlassen hatten, aber nur Rambo ohne Oskar zurĂŒck gekehrt war, hatten wir unsere Hoffnung so ungefĂ€hr aufgegeben. Oskar war entschwunden und weggelaufen, und keines der zahlreich in unserem Ort aufgehangenen Fotos hatte unseren Oskar zurĂŒck bringen können. Zwischendurch hatte uns ein in Facebook gepostetes Foto einen Schreck eingejagt, dass eine unserem Oskar zum Verwechseln Ă€hnlich ausschauende Katze in Köln-Ossendorf ĂŒberfahren worden war. Aber wie bitte sollte unser Oskar in Köln-Ossendorf, mehr als dreißig Kilometer entfernt, gelandet sein ? Der Frau, die auf dem Handy anrief, war seit drei Wochen eine Katze zugelaufen, die unser Oskar sein musste, denn sie war bei der TierĂ€rztin im Ort gewesen, wo ein Foto unseres vermissten Katers hing. Im Keller der Frau, wohnhaft einhundert Meter Luftlinie von uns entfernt, aber jenseits der viel befahrenen Durchgangsstraße, sei die Katze durch die Katzenklappe aufgetaucht. Vor ihr sei die Katze stets weggelaufen, so dass sie sie nicht habe einfangen können. Sie sei total abgemagert, habe aber gefressen und es sich auf dem Kissen auf dem Stuhl gemĂŒtlich gemacht. Im Keller angekommen, verschwand der Kopf unmittelbar hinter der Katzenklappe, doch unser Rufen erkannte die Katze anscheinend wieder, denn ganz zögerlich lugte zunĂ€chst der Kopf heraus, und noch viel zögerlicher krabbelte der – tatsĂ€chlich stark abgemagerte Körper – auf uns zu. Was fĂŒr ein Wunder, das wir bis heute kaum glauben können. Es war Oskar !

21. November 2018

In ihrer Suche nach einer Gesamtarchitektur des Denkens suchten die Philosophen unter anderem nach AnsĂ€tzen, um die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verknĂŒpfen. Dabei widmeten sich die Philosophen der AufklĂ€rung im 18. Jahrhundert, so Georg Friedrich Wilhelm Hegel, dem Ausblick in die Zukunft. Die Philosophen sahen sich in der Rolle, die GesetzmĂ€ĂŸigkeiten der Geschichte zu beleuchten und die Zukunft vorherzusagen. Obschon sie das ökonomische Denken nur wenig verinnerlicht hatten, trĂ€umten sie von Modellen einer sicheren Prognose. Sie entwickelten Ideen, die Zukunft berechnen zu können wie der Astronom die Umlaufbahnen der Planeten, die kosmischen Konstellationen oder Kollisionen. In dem Planungsgeschehen in unserem eigenen Hause, wo ich zuletzt an einem Termin teilgenommen hatte, wurden Formulierungen laut, die der philosophischen Gedankenwelt des 18. Jahrhunderts nahe kamen. „Planung mit dem Feldstecher“, wendete ein Kollege ein, dem die Planung des in Minuten umgerechneten Arbeitsvolumens in einem Bereich des technischen Services zu oberflĂ€chlich, zu grob und zu ungenau erschien. Es sĂ€he so aus, als hĂ€tte man einen Feldstecher genommen und diesen als Planungsinstrument verwendet. Die Umlaufbahnen von Sternen und anderen Himmelskörpern lassen grĂŒĂŸen. Prognosemodelle zu entwickeln, die feingliedriger und somit genauer sind, kosten Zeitaufwand und die Gesamtheit der Beteiligten muss auch mitmachen. Wir glauben, diesen Konsens erreicht zu haben. HĂ€lt sich aber niemand an den Konsens, dann fallen wir unter UmstĂ€nden in die philosophische Zeitrechnung des 18. Jahrhunderts zurĂŒck.

22. November 2018

City Skyliner – so nennt sich der höchste mobile Aussichtsturm der Welt. 81 Meter Höhe misst der rekordverdĂ€chtige Turm, der in schwindelerregender Höhe einen genialen Überblick ĂŒber die Stadt bieten wird. Es sieht so aus, dass der Turm auf seinen sechs Auslegern fest und sicher steht. Die Absperrgitter stehen, nur noch ein kleiner Rest von Aufbauarbeiten wird heute zu schaffen sein. Der Weihnachtsmarkt kann kommen, die Gondel wird ihre Besucher in himmelstrebende Höhen befördern. Morgen wird der Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet.

23. November 2018

Bei der Fahrt mit der U-Bahn durch Duisburg glaubte ich zu spĂŒren, dass das Menschengemisch anders geartet war als bei uns zu Hause. Wenige Deutsche, aufgrund von Hautfarbe und Aussehen glaubte ich einen hohen AuslĂ€nderanteil identifizieren zu können. Vorab möchte ich mich gegen Vorurteile wehren: ich sehe das wertneutral, ob AuslĂ€nder oder Deutscher, und AuslĂ€nder sind in unserem Land genauso willkommen wie Deutsche. Auf der RĂŒckfahrt vom Landschaftspark Nord war die oberirdisch fahrende Straßenbahn vollgestopft. Das Duisburger Vielvölkergemisch quetschte sich zusammen, und ich spĂŒrte, dass die Arbeiterschicht sich gewandelt hatte. Waren es frĂŒher noch Gastarbeiter aus SĂŒdeuropa, TĂŒrken oder OsteuropĂ€er so scharten sich nun in der aus Dinslaken kommenden Bahn unstete Gesichter zusammen, oftmals dunkle Hautfarbe, manchmal pechschwarze Haare, krautige BĂ€rte wucherten in hagere MĂ€nnergesichter hinein. Wortbrocken wie „Russkij“ trugen eine osteuropĂ€ische Handschrift. In den dunklen, in sich zusammen gefallenen Gesichtern mit harten und borstigen Bartstoppeln vermutete ich Afghanen oder Pakistani. Andererseits fielen mir weniger Frauen mit Kopftuch auf, gĂ€nzlich vermisste ich vollverschleierte islamische Frauen mit Niqab oder Tschador, bei denen ich die Grenzen der religiösen Tradition als ĂŒberschritten betrachtete.. Es waren auch ausgeflippte Gesichtstypen dabei, wie etwa ein junger Bursche, Mitte zwanzig. Er trug einen ĂŒppigen Vollbart, sein SchĂ€del war kahl rasiert, mit Ausnahme einer wild wuchernden Locke oben auf seinem Kopf, die er zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Unfassbar war an dieser verqueren Frisur, dass sie Frauen anscheinend anzog, denn er war in Begleitung mit seiner Freundin in der Bahn unterwegs. In dem veralteten Straßenbahnwaggon, der in Köln oder Bonn lĂ€ngs aus dem Verkehr gezogen worden wĂ€re, waren die ausdruckslosen Gesichter bedrĂŒckend. Ob die Bahn zum Hauptbahnhof fĂŒhre, erkundigte sich eine zugestiegene Frau, deren Aussehen ich vielleicht nach Thailand eingeordnet hĂ€tte. Noch vier Stationen, informierte der MittfĂŒnfziger mit dem kugelrunden Gesicht und dem hellbraunen Vollbart, den ich nicht unter das AuslĂ€ndergemisch eingeordnet hĂ€tte. Dort, wo alle aussteigen, fĂŒgte er hinzu. Doch dies stimmte nicht ganz. Ich beabsichtigte, zwei Stationen weiter zu fahren. Zur Großen Gasse.

24. November 2018

Die Sofortaktion startete durch, als es kurz nach 18 Uhr war. Ihre letzte Mathe-Arbeit musste unsere Tochter berichtigen, und in unserer Essecke erklĂ€rten wir ihr die zu korrigierenden Aufgaben. Es ging um Kommarechnung, wobei die Zahlenkolonnen mit all den Kommastellen lang und lĂ€nger wurden. Wieso sie die Aufgaben nicht mit dem FĂŒllfederhalter rechnen wĂŒrde, sondern mit dem kombinierten Schreib-Lösch-Filz-Stift, diese Frage stellten wir ihr nebenbei. Ihre FĂŒllerpatronen seien leer, antwortete sie, und dies sei uns auch bekannt. Ja, in diesem Augenblick dĂ€mmerte es in meinem Gehirn. Ich hatte versprochen, neue Patronen bei Kaufhof zu besorgen, denn die Patronen gab es nur bei Kaufhof und nicht im Supermarkt um die Ecke. Noch vor zwei Tagen hatte mich meine Frau daran erinnert, ich solle bei Kaufhof einen Geschenkgutschein besorgen und gleichzeitig an die FĂŒllerpatronen denken. An den Gutschein hatte ich gedacht, aber nicht an die Patronen. Die Situation war prekĂ€r, dass unsere Tochter rund einen Monat lang ihren FĂŒllfederhalter nicht benutzen konnte. Die beiden Frauen wurden nachdrĂŒcklich, dass wir keinen Druck zur Korrektur der Mathe-Arbeit erzeugen könnten, wenn ich schusselig beim Kauf der Patronen sei. Es gab keinen Ausweg, gegen 18.15 Uhr musste ich los und hoffen, dass der Bonner Kaufhof um diese samstĂ€gliche Uhrzeit noch geöffnet hatte und die Spezialmarke der Patronen vorrĂ€tig hatte. Der erstere Punkt war unkritisch, beim zweiten stand mir das GlĂŒck beiseite: nur noch eine einzige Packung Patronen schlummerte im Drehregal. Die Sofortaktion hakte ich schnell ab, indem ich so schnell aus der Stadt heraus fuhr wie ich hinein geraten war.

25. November 2018

Totensonntag ? In der Sonntagsmesse mussten wir uns eines besseren belehren lassen, als wir die sonntĂ€gliche Messe besuchten. Kein Gedenken an die Toten, sondern Königreich und Königsherrschaft, denn der Totensonntag war gleichzeitig das Christkönigsfest. Dies war uns – wie so vielen anderen KirchgĂ€ngern – vollkommen unbekannt. In der Predigt klĂ€rt uns unser Pastor auf. Das in der Kirchengeschichte noch sehr junge Christkönigsfest hatte eine politische Dimension. 1870, bei der StaatsgrĂŒndung Italiens, musste Rom und der Kirchenstaat an Italien abgetreten werden, dabei wurde der Papst Pius IX. unter Hausarrest gestellt. Nach Ende des Ersten Weltkrieges, als große Teile Europas zerstört am Boden lagen, sah das Papsttum die Zeiten einer Rehabilitation. Das deutsche Kaisertum hatte abgedankt, die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie war zerschlagen worden, der russische Zar war mitsamt seiner Familie ermordet worden. So fĂŒhrte Papst Pius XI. 1925 das Christkönigsfest ein, um die KönigswĂŒrde des Erlösers Jesus Christus hervor zu heben. Das Christentum als Wegbereiter eines Gottesstaates ? Die KönigswĂŒrde war in dem Toleranzedikt des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 325 festgeschrieben worden. Gleichzeitig wurden die Worte „cuius egni non erit finis“ in das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen. Der Papst hatte die Zeichen der Zeit in den 1920er Jahren erkannt, dass die politische Lage labil war. Faschistische Bewegungen hatten in ganz Europa Fuß gefaßt, Ein Herrscher des Christentums sollte den Gegenpol bilden zu den staatlichen Macht- und Herrschaftsstrukturen. Wie sehr der Papst die Zeiten voraus geahnt hatte. WĂ€hrend des Nationalsozialismus wurde das Christkönigsfest zum Tag des Widerstandes gegen den FĂŒhrerkult, als christliche Katholiken mit eigenen Fahnen und Uniformen durch die StĂ€dte zogen. Ab 1935 schafften die Nationalsozialisten das Christkönigsfest ab und erklĂ€rten diesen Tag zum Dreifaltigkeitssonntag.

26. November 2018

Gerhard von Are – eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Stadt Bonn. Die SĂ€ule mit seinem eingravierten Namenszug erinnert an der BegrĂŒnder des Cassius-Stiftes, der ganz woanders im Rheinland geboren wurde, nĂ€mlich im Ahrtal. Dem Grafengeschlecht von Are entstammend, das seit 1100 als „comes de Are“ in Urkunden erwĂ€hnt wird, wird Gerhard von Are auf der Burg Altenahr geboren, von der heutzutage nur noch eine Ruine ĂŒbrig geblieben ist. Seinem Vater Dietrich, der EinflĂŒsse in höchste Kreise zum Kölner Erzbischof hatte, gelang es, ihm im Jahr 1124 das Amt eines Propstes des neu gegrĂŒndeten Bonner Cassius-Stifts zu verschaffen. Auch er profitierte von den Beziehungen zum Kölner Erzbischof. So gelang ihm der große Wurf, die angeblichen römischen Sarkophage der sogenannten ThebĂ€ischen Legion, die als MĂ€rtyrergrab galten, Mitte des 12. Jahrhunderts in den VorgĂ€ngerbau der heutigen MĂŒnsterkirche zu holen. Bei dem bereits ab dem 7. Jahrhundert statt findenden Heiligenkult handelte sich um die von den Römern ermordeten Christen Cassius und Florentius. Dem Heiligenkult folgten rege BauaktivitĂ€ten. Gerhard von Are veranlasste, dass in seiner Zeit von 1124 bis 1169 der VorgĂ€ngerbau der heutigen MĂŒnsterkirche, eine dreischiffige, flach gedeckte Basilika mit einem Querschiff und einem langgestreckten Chor, erweitert wurde. Der Langchor wurde nach Osten ausgebaut, die beiden, dem Vierungsturm vorgelagerten TĂŒrme und die halbrunde Apsis verleihen der MĂŒnsterkirche ihre heutige Gestalt.

27. November 2018

Was fĂŒr eine wahre Redensart. „Science is thinking without barrieres“, so hat es die UniversitĂ€t Bonn mit dem Blick auf den Bauzaun, der die Baustelle zur Tiefgarage umgibt, beschrieben. Eine wahre Redensart zum 200-jĂ€hrigen JubilĂ€um der UniversitĂ€t, die sich, wie so manche andere UniversitĂ€t, als unabhĂ€ngigen Ort des Denkens begriffen hat und begreift. Die Fesseln des Denkens fielen wĂ€hrend der AufklĂ€rung, als die Schranken der Religion und dem notwendigen Ursprung aller Dinge in Gott, der in alle SinnzusammenhĂ€nge eingebunden werden musste, sich auflösten. BestĂ€rkt wurde diese Auflösung durch Isaac Newton, dessen Denken sich an den GesetzmĂ€ĂŸigkeiten der Naturwissenschaften ausrichtete. Ein ganzes BĂŒndel von Naturwissenschaften entstand und dieses BĂŒndel wurde an den UniversitĂ€ten gelehrt. Forschung wurde betrieben, die hĂ€ufig den Übergang in neue industrielle ProduktionsablĂ€ufe ermöglichte. Geforscht wurde in allen Disziplinen der Naturwissenschaften, Erfindungen schufen technische QuantensprĂŒnge, technische Revolutionen waren nur in einem Denkraum ohne Barrieren realisierbar. „Science is thinking without barrieres“, auch wir mĂŒssen uns aus den eingefahrenen Bahnen des Denkens heraus bewegen, die Dinge von einem höheren Standpunkt betrachten. Wir dĂŒrfen uns nicht leiten lassen von einem Mainstream von Meinungen, der genauso richtig wie falsch sein kann. Der Kölner Musiker Wolfgang Niedecken hatte es so formuliert, dass er es als schlimm empfunden hĂ€tte, wie einfach Menschen manipulierbar sind. „Der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten UnmĂŒndigkeit“, so hatte es der deutsche AufklĂ€rer Immanuel Kant im 18. Jahrhundert auf den Punkt gebracht.

28. November 2018

The German Angst – wenn andere Nationen auf Deutsche blicken, dann sehen sie gerne das Erscheinungsbild, dass der Deutsche vorschnell zurĂŒckschreckt und an Angststörungen leidet. Diffus gelangen Ängste in das Unterbewusstsein, wo sie hĂ€ufig unterdrĂŒckt und selten verarbeitet werden. Welche Ängste wie in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangen, damit befasst sich die Ausstellung „Angst – eine deutsche GefĂŒhlslage ?“ im Haus der Geschichte. Auf die vier Angst-Themen „Angst vor Zuwanderung“, „Angst vor Atomkrieg“, „Angst vor Umweltzerstörung“ und „Angst vor Überwachung“ focussiert sich die Ausstellung, die diese Kernthemen mit reichlich Exponaten hinterlegt. Welche Emotionen kochen in der Bevölkerung hoch, wie sieht die politische Diskussion aus, wie formieren sich Protest und Widerstand, dies bereitet die Ausstellung auf. Bedrohliche Szenarien, die ihre Berechtigung haben, nehmen Einfluss auf die GemĂŒtslage der Deutschen. Beeindruckend war eine Verbindung der Rheinromantik mit dem Waldsterben. Der Hintergrund auf der Stellwand lichtete das Foto des Katzenkopfs im Schwarzwald ab: kahle BĂ€ume als Symbol fĂŒr den sterbenden Wald, worĂŒber der Stern 1984 eine Reportage geschrieben hatte. Im Vordergrund das ÖlgemĂ€lde, das der Bonner Maler Christian Rohe vor rund 150 Jahren gemalt hatte. Wie schön er doch sein kann: der sich windende Flusslauf des Rheins mit dem Siebengebirge auf der linken Rheinseite, eingehĂŒllt in warme, lebensspendende GrĂŒntöne.

29. November 2018

Heute Termin: Tierklinik Fixheide in Leverkusen. Anfahrt im Berufsverkehr, viel Stau, dadurch eine lĂ€ngere Anfahrtszeit. Armer Oskar. Autofahren ist gar nicht sein Ding. Stress. Endlich sind wir da, großes Wartezimmer. Anmeldeformular ausfĂŒllen. Üblicher Papierkrieg. Hund oder Katze auch hier in der Tierklinik, möchten die vierbeinigen Patienten nicht in das Behandlungszimmer. Der Patient „Hund“, ...der vor uns an der Reihe war, strebte die entgegengesetzte Richtung an. Die Dame vom Empfang schickte „Herrchen“ vor, zum Behandlungszimmer. Siehe da: Hund folgt Herrchen brav, in das Behandlungszimmer. Dann sind wir an der Reihe. In Stichpunkten / kurz Oskars Geschichte erzĂ€hlt. Der Arzt schaut sich Oskars Röntgenbilder an. Da macht man besser nichts, oder: man sollte es so lassen. Man könnte operieren. Ob er dann besser laufen kann? Keine Garantie. Hier zu Hause sieht das Laufen nicht schlimm aus, nur wenn er etwas schneller laufen möchte. Wenn Oskar mit den anderen die Treppe rauf, mithalten möchte, dann versagt das Bein seinen Dienst. Etwas ratlos bin ich/wir schon.

30. November 2018

The Dome, eine Veranstaltung in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen, die bereits im Vorfeld hohe Wellen geschlagen hatte. Bei den schulischen Leistungen unserer Tochter gab es Luft nach oben, ihr Zimmer war nicht aufgerĂ€umt. Versprechen, dass es besser laufen wĂŒrde. Holprig war die verspĂ€tete Ankunft in Oberhausen mit jede Menge Stau und Herum-Sucherei in und um Essen herum ohne Navi. Hat sich aber dennoch gelohnt, fand ich. Sechs Jahre lang hatte die Musiksendung pausiert, und von dem Querschnitt an angesagter Musik waren wir insgesamt begeistert. Der Moderator Giovanni Zarella, den die Zwillinge Lisa und Lena begleiteten, prĂ€sentierte bei ungefĂ€hr jeder Ansage „The Dome“ als eine der grĂ¶ĂŸten Musik-Kultsendungen aller Zeiten. Der Mix war nicht schlecht, die schwĂ€cheren Nummern waren weit in der Unterzahl, und nachdem ich die ersten StĂŒcke nicht beklatscht und applaudiert hatte, ließ ich mich von den BeifallsstĂŒrmen allgemein mitreißen. Namika und Rea Garvey, die ich kannte, gefielen mir ohnehin sehr, dazu lieferte die ESC-Gewinnerin Lena ihr Comeback. Es waren aber auch unbekannte Interpreten dabei, deren Musik mir neu war, und bekannte Interpreten, deren Musik ich nicht auf Namen und Personen zugeordnet bekam. Eine Lina, die als Schauspielerin mal in einem Bibi Blocksberg-Film mitgespielt hatte, sang „Hype“. Spanisch wurde es mit Alvaro Soler, der „la cintura“ sang. Die MĂ€dchen-Gruppe Little Mix gefiel mir mit ihrem Reggae-Song, gegen Schluß verzauberten mich die Elektronik-KlĂ€nge von Frank Zimmer, der StĂŒcke wie „you take me higher“ elektronisch zusammen mixte, untermalt mit Gesang und sogar einer Trompete, die die KlĂ€nge dann wiederum ĂŒberaus natĂŒrlich erscheinen ließen. Als sich nach Namikas StĂŒck „Lieblingsmensch“ alle Interpreten zum Finale auf der BĂŒhne versammelten, neigte sich die Veranstaltung ihrem Ende entgegen. Bei der RĂŒckfahrt mussten wir abermals Geduld aufbringen, bis sich alle Fahrzeuge eingefĂ€delt hatten und wir das Parkhaus am Einkaufszentrum Centro verlassen konnten. Ein letztes Mal staute es sich auf der Ausfallstraße, die zur Autobahn A42 fĂŒhrte. Mitten in der Nacht, gegen halb 12, machten wir einen Zwischenstopp bei Mc Donalds in Troisdorf-Spich. Wir hatten Hunger bekommen, und der Rest unserer Familie teilte uns per SMS ihre Bestellung mit.

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