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Ein Gespenst im Dunkeln ? Wenn man an den Bürogebäuden im Bonner Bogen vorbei schreitet, so tritt neben all den Beleuchtungen vor den Hauszugängen, in den Fluren oder in erblassten Büroräumen die Kunst am Bau hervor. Eine Kunst am Bau, die sich bisweilen von den glatt gestrichenen Bürofassaden abhebt, die ihre Erscheinung nach außen kehrt und die Gedankenanstöße erwecken will. Die Botschaft der Skulptur ? Eigentlich ist die Botschaft ganz einfach, doch muss genau hinsehen, da die Botschaft verzerrt und in ihre Einzelteile zerlegt ist. Unwillkürlich denke ich an Arbeit, an Roboter, an künstliche Intelligenz, wie all diese Automatisierungsformen in die Arbeitswelten hinein greifen, wie die sich diese Automatisierungsformen zu einer Supply Chain aneinanderreihen und zu einem Mensch-Maschine-Komplex zusammen wachsen. Im Dunkeln wirkt diese Szenerie bedrohlich: denkt man in den Dimensionen von Science Fiction und Fantasy, so greift eine Angst um sich, dass Roboter und künstliche Intelligenz die Herrschaft über das Imperium übernommen haben und die dunkle Seite der Macht das menschliche Denken und den menschlichen Verstand abgelöst hat.

Doch solch ein Szenario des Schreckens hatte den beiden Künstlern, die die 1,7 Tonnen schwere Skulptur geschaffen haben, nicht vorgeschwebt. Klar, die einzelnen Abschnitte oder Segmente der Skulptur lassen einen vielleicht an Produktionsprozesse denken, die nur noch aus Automaten und Robotern bestehen, aneinander gereiht in einem losen Faden des menschlichen Denkens und menschlichen Verstandes, der zu verschwinden droht. Genauso klar ist, dass die Skulptur im Dunkeln ihre unheimliche Seite hervor kehrt. Pessimistische Visionen entstehen: droht der Mensch-Maschine-Komplex vielleicht, den Menschen abzuschaffen ? Die Botschaft der beiden Künstler ist allerdings komplett anders gelagert. Ganz einfach: das Bürogebäude des Zentrums für Luft- und Raumfahrt befindet sich auf der Hausnummer 5 der Heinrich-Konen-Straße im Bürokomplex des Bonner Bogens in Oberkassel. Die Skulptur stellt die Zahl 5 in einer etwas geschwungenen Form dar, die sich wiederum in sieben Einzelsegmente zerlegt. Diese Idee ist neu: die rationale Zahlenwelt in einer tiefer liegende Stufe von Bausteinen und Funktionalität zu unterteilen. Der Symbolgehalt einer Zahl – wie etwa in der Bedeutung als sieben Tugenden, die zehn Gebote, zwölf Apostel oder die dreizehn als Pechzahl – geht dabei verloren. Die Zahl 5 reduziert auf ein rationales Weltbild, das nur noch als Bausteine oder Apparat begreifbar ist.

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