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Wochenrückblick #12/2016

21. März 2016

Was für ein Baustellenchaos ! Gegen 10 Uhr hatte ich meine Ehefrau zu einem Meeting ihres Projektteams nach Bonn-Tannenbusch gebracht. Gegen 16 Uhr holte ich sie mit unserem PKW wieder ab, anschließend wollten wir in der Innenstadt shoppen. Kein Problem, sollte man meinen, denn Bonn-Tannenbusch trennen gerade drei Kilometer Luftlinie von der Innenstadt, also ein Katzensprung. Mitnichten, denn der Verteilerkreis war dicht. Baustelle im Autobahnkreuz Bonn-Nord, wo die Abbiegespur von der Autobahn A555 auf die Autobahn A565 zur Autobahnbrücke über den Rhein gesperrt war, so dass der Autoverkehr ersatzweise den Verteilerkreis verstopfte. Also fuhren wir gegen 16 Uhr weiträumig an dem Verteilerkreis vorbei, über Bonn-Tannenbusch, Buschdorf, Auerberg. Schon am Eingangsschild der Bundesstadt Bonn tat sich nichts auf der Bundesstraße B9, wenn man absah von ein paar nach links abbiegenden PKWs, die ihr Heil auf Schleichwegen durch Wohngebiete suchten. Schrittweise ging es vorwärts, im Fußgängertempo, auf einer Länge von rund zwei Kilometern, bis wir die Ursache sichteten. Die rechte Seite an einer Verkehrsampel mit einer Einmündung nach links versperrte eine Baustelle, so dass diese nur einspurig befahren werden konnte. In Uhrzeiten des Berufsverkehrs wollte alles aus der Stadt heraus, während unsere Fahrtrichtung stillstand gegen den gegenläufigen Verkehrsstrom. Nun ging es lange Zeit gut ohne Baustellen, bis zum Schluß, bei der Parkplatzsuche. Die Geradeausfahrt zu unserem Parkplatz an der Beethovenhalle versperrte wieder eine Baustelle, die sich genau auf die Mitte der Straßenkreuzung gepflanzt hatte. Rechts, nächste Ampel links, zur Rheinpromenade herunter, dreimal wieder links, so dass wir praktisch 360 Grad um den Parkplatz herum gekurvt waren. Soll doch bitte noch einmal jemand über den öffentlichen Personennahverkehr schimpfen. Verspätungen hin, Verspätungen her. Von Bonn-Tannenbusch bis zum Hauptbahnhof sind es mit der Straßenbahn drei Stationen. Oder fünf Minuten Fahrzeit. In all diesem Baustellenchaos haben wir gefühlt dreißig Minuten gebraucht. Und wir mussten noch ein ganzes Stück Fußweg laufen, um die Fußgängerzone zu erreichen.

22. März 2016

Es war so ein Tag, voll gequetscht mit Ereignissen, Schlagzeilen, To do’s, Arbeit und auch Ergebnissen. Noch bevor der Tag so richtig begonnen hatte, kam, genaue Uhrzeit 8 Uhr 24, die Schreckensmeldung im ARD-Morgenmagazin. Terroranschlag auf dem Brüsseler Flughafen Zaventem. Geschockt sackte ich in mich zusammen, ich musste mich aber aufrappeln, denn wir hatten uns so einiges vorgenommen. 9 Uhr 30 Treffpunkt meiner Frau in Schwarz-Rheindorf, von wo aus es weiter mit ihrem Projektteam nach Much ging. Zurück gekommen, stellte ich weg, räumte frei, fegte, machte sauber, hob in der Bank Geld ab, denn wir bekamen nachmittags in unserem Vorratsraum im Keller einen neuen Gefrierschrank geliefert. Mittags kochen, gemeinsam mit meiner zurück gekehrten Frau und unserer Freundin Thita, denn wir wollten nachmittags an Thitas Internetseite weiter herum basteln. Thita hatte ihren Hund mit gebracht, der das Geschehen in unserem Haus aufmischte. Ihr Hund Jackson, sie betonte, nicht Michael Jackson. und unsere Katze Alia, naja. Es war jedenfalls keine Feindschaft, kein wildes Kratzen und Beißen. Aber umgekehrt nicht gerade eine Liebesbeziehung, denn Hund und Katze gingen sich effektiv aus dem Weg. Als erstes machte sich Jackson über Alias Katzenfutter her, das ihm bestens schmeckte. Durst hatte er auch mitgebracht, so dass er Alias Wasserschüsselchen in einem Zug mit seiner breiten Zunge auslöffelte. Alia verkroch sich, doch wenn sie in Jacksons Nähe kam, schreckte er genauso zurück und verkroch sich unter unserer Eckbank. In unserem Garten tobte er sich schließlich aus, während Alia in unserem Haus ihre Ruhe- und Kuschelzonen beanspruchen konnte. Zum Schluss waren wir sogar stolz auf unsere Ergebnisse: ein neuer Gefrierschrank, die Homepage sieht schick aus. Noch einen letzter Schliff, bis sie Online gehen kann.

23. März 2016

Als ich die Post öffnete, erwartete mich eine böse Überraschung. Hauptzollamt Aachen. Eine Vollstreckungsankündigung. Dass ich im Durcheinander des Alltags Rechnungen übersehe, kommt vor. In Einzelfällen. Doch dieser Fall liegt anders. Die Zuständigkeiten für die Erhebung der Kraftfahrzeugsteuer hatten gewechselt. Vom Finanzamt zum Zollamt Münster, dann zum Zollamt Trier. Ich hatte nie eine Einzugsermächtigung erteilt, und anstelle eines Bescheides über die Erhebung der Kraftfahrzeugsteuer erhielt ich sogleich eine Mahnung. Das war genau am 22. September letzten Jahres. Doch das Online-Banking weigerte sich, die KFZ-Steuer auf das Konto des Zollamts Trier zu überweisen, denn ich erhielt eine Fehlermeldung „Zahlungsbeteiligter IBAN Länge für Land falsch“. Ich rief bei meiner Bank an, und diese klärte mich auf, dass eine deutsche IBAN genau 22 Zeichen beinhalten muss, davon DE für Deutschland und 20 weitere Zeichen. Ich zählte nach und kam bei der Bankverbindung nur auf 18 Zeichen plus DE. Wegen der 2 fehlenden Zeichen hakte ich per E-Mail beim Zollamt Trier nach, doch dieses bestätigte mir genau dieselbe identische IBAN mit den zwei fehlenden Zeichen. Also tat ich erst einmal nichts. Ich stelle fest, dass die Zeiten ruppig werden. Verbal knüppelt die Vollstreckungsankündigung drauf los, was das Zeug hält. Von einer Gehaltspfändung oder einer Pfändung beweglicher Sachen ist da die Rede. Ich fühle mich zurück versetzt in die Kaiserzeit, in der nur Befehl und Gehorsam zählten. Eine Privatfirma dürfte sich solch ein Verhalten jedenfalls nicht erlauben. Dann würden in Scharen die Kunden weglaufen. Leider kriegt man den Staat nicht so einfach zu packen. Um schlimmeres abzuwenden, werde ich zahlen. Welch ein Wunder: die IBAN gehört diesmal der Deutschen Bundesbank in Düsseldorf. Genau 22 Zeichen. Vielleicht sollten die Zollbeamten in Trier noch einmal die Bänke in der Grundschule drücken, damit sie wieder zählen lernen.

24. März 2016

Derzeit üben wir fleißig. Nach hinten schauen, Arm links ausstrecken, anfahren, losfahren mit dem Fahrrad. Im Juni ist Fahrradprüfung in der Grundschule. Unabhängig von unserem Verkehrsunfall im September letzten Jahres, halten wir die Verkehrserziehung in der Grundschule für wichtig. Zweimal haben Schüler und Schülerinnen bereits in der Schule geübt, einmal hat sie eine Verkehrspolizistin begleitet, für die zu übende Strecke haben wir eine genaue Wegbeschreibung erhalten. Knifflig ist unsere Geschäftsstraße, die Oberstraße, wo es werktags vor Autos nur so wimmelt, knifflig ist das Linksabbiegen, knifflig sind auch all die Stellen in Wohngebieten, wo Schüler und Schülerinnen lernen müssen, dass rechts vor links Vorfahrt hat. So üben wir, wenn wir ein freies Zeitfenster finden, wie wir uns auf unseren Fahrrädern richtig im Straßenverkehr verhalten. Dieses Jahr sieht es so aus, dass die Fahrradprüfung stattfinden wird. Das war aber nicht immer so. Vor zwei Jahren wurde auch fleißig Fahrrad gefahren, es wurde geübt, Verkehrsregeln wurden gelernt. Aber die Fahrradprüfung war ausgefallen. Zu viele Eltern sind berufstätig, auch die Mütter. Es fanden sich nicht genug Helfer, die die Strecke kontrollierten. So etwas ist fatal. Bei solch einem wichtigen Thema.

25. März 2016

Karfreitag - Ὁ θεός μου ὁ θεός μου, εἰς τί ἐγκατέλιπές με ? - Deus meus, deus meus, ut quid dereliquisti me? – Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen ? (Markusevangelium Kapitel 15, Vers 34) So schwerfällig wie die Übersetzung vom Griechischen ins Lateinische ins Deutsche hört sich die Leidensgeschichte an. Mit den Zerlegungen in Kreuzwegstationen intensiviert sich das Leiden. Menschen treten zufällig auf die Bühne der Leidensgeschichte und spielen ihre zugewiesene Rolle. Sie leiden mit, und ihr Versuch zu helfen, scheitert an ihrer Ohnmacht, ebenso der römische Statthalter Pontius Pilatus, der das verhängnisvolle Geschehen nicht aufhalten kann. Schließlich siegt der wütende Mob. Das Kreuz ist aus der Leidensgeschichte so zum zentralen Symbol des Christentums geworden. Langhaus und Querhaus aller Kirchen haben die Form eines Kreuzes. An vielen Ecken, Kreuzungen und anderen markanten Stellen befinden sich Kreuze. Das sogenannte „Läufkreuz“ hat mich in Andernach sehr beeindruckt, da es Teil der Stadtmauer geworden ist. Woher die Vorsilbe „Läuf“ stammt, habe ich nicht recherchieren können. Die Christusgestalt am Kreuz stammt noch aus dem 14. Jahrhundert.

26. März 2016

Mit ihren leidenschaftlichen, schwungvollen, elektrisierenden Samba-Rhythmen sang Shakira, so wie wir sie kannten. Es war das Titelstück des Kinofilms „Zoomania“, den wir uns im Kino angeschaut hatten. Ganz zum Schluß sangen eine Gazelle und vier Tiger auf einer Bühne, umringt von der Beifall klatschen Menge von zuhörenden Tieren. „Welcome to Zootopia“, so hatte dieselbe Gazelle eingangs auf einer Filmleinwand alle begrüßt. Ich kann nicht einschätzen, ob der Name „Zootopia“ bewusst gewählt worden ist oder per Zufall entstanden ist. In der Form, wie die Insel ein in sich abgeschlossener Kosmos ist, eigens regiert und verwaltet, weist diese Parallelen auf zu den Staatsutopien in dem Werk „Utopia“ des Engländers Thomas Morus, welches 1516 erschien. „De optimo reae publicae statu sive de nova insulae Utopia“ oder auf deutsch: „“Vom besten Zustand des Staates oder von der neuen Insel Utopia“ erzählt eine Art von Schlaraffenland, wo die Menschen naturgemäß leben und wo alle Menschen gleich sind, ohne den Fluch des Geldes. Sie arbeiten, aber nach ihren eigenen Fähigkeiten, wozu sie geboren sind, sie glühen vor Lebensfreude. Sie können sich selbst verwirklichen und somit in diejenige Rolle hinein schlüpfen, die am besten zu ihnen passt. Mit dem Entstehungsdatum 1516 war Morus‘ Idealstaat freilich Makulatur: die Reformation war in vollem Gange, Katholiken schlugen auf Protestanten ein und umgekehrt, so dass die Freiheiten, nämlich diejenigen der Religion, obsolet waren. Doch so tief geht der Film auf seiner Insel „Zootopia“, die ausschließlich von Tieren bevölkert ist, nicht ins Detail. Das Titelstück von Shakira „Try Everything“ könnte ein Hinweis auf Morus‘ Utopia sein, denn, alles versuchen und auch zu machen, ist eine Art von Leitmotiv in dem Film. Es gibt auch eine Handlung, und die ist einfach schön gemacht. Es ist die Geschichte einer kleinen Häsin als Polizistin, die, anfangs nicht respektiert, auf Verbrecherjagd geht. Sie verfügt über eine bemerkenswerte Kombinationsgabe – Sherlock Holmes läßt grüßen – und entlarvt so ein regelrechtes Verbrechernetzwerk. Die Situationskomik ist herzerfrischend, insbesondere das Zeitlupentempo der Faultiere, die trotzdem ihren Beitrag bei der Verbrecherjagd leisteten.

27. März 2016

Mitten in der Nacht, im Halbschlaf, rang ich um Orientierung. 5:37 Uhr, die roten Ziffern der Digitalanzeige zerrannen müde auf meinem Radiowecker. Aufstehen in aller Herrgottsfrühe. Und das an Ostersonntag, nach Umstellung auf die Sommerzeit. Weckzeit 6:00 Uhr, das hatten wir am Vorabend vor Umstellung auf die Sommerzeit ausgerechnet. Meine Ehefrau musste um 8:00 Uhr auf der Arbeit sein, unser kleines Mädchen um 9:00 Uhr zum Messdienen in der Sakristei der Kirche. Mich schlaftrunken von einer Seite auf die andere wendend, griffen meine Finger mechanisch nach der Weckzeit. Erst der Radiowecker, dann mein Handy. Einmal 6:00 Uhr, dann Montag 7:40 Uhr auf meinem Handy. Ich schreckte auf, um mein Handy auf 6:00 Uhr einzustellen. Nichts, mein Handy blieb auf Montag 7:40 Uhr stehen. Spätestens in diesem Moment stand ich senkrecht im Bett. Ich ging nach unten, begutachtete die Uhrzeit auf unserer Küchenuhr. 5:37 Uhr, somit verblieben bis zur Weckzeit um 6:00 Uhr noch 23 Minuten. Also nicht verschlafen. Im Bett zurück, bemerkte ich die Ursache der Verwirrung. Das Handy hatte sich automatisch auf die Sommerzeit umgestellt, so dass es die richtige Uhrzeit 6:37 Uhr anzeigte. An Schlafen war danach nicht mehr zu denken, zumal in 23 Minuten das Gedudele des Radioweckers losgehen würde. Ich warf die Kaffeemaschine an, ging ins Badezimmer, weckte um 6:00 Uhr meine Ehefrau, besorgte Brötchen, deckte den Frühstückstisch. Ich war gelähmt vor so wenig Schlaf und rieb mir die Müdigkeit aus meinen Augen. Ich erinnere mich nicht, dass es diese Konstellation jemals gegeben hat: Umstellung auf die Sommerzeit an Ostern. Der Rest klappte planmäßig: meine Ehefrau war um 8:00 Uhr am Arbeitsplatz, unser kleines Mädchen um 9:00 Uhr in der Sakristei. Und die Uhrzeit auf der Kirchturmuhr stimmte. Sie hatte sich – im Gegensatz zu uns – angefreundet mit der Sommerzeit.

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